6.000 Jahre altes Totenhaus Archäologische Sensation in Sachsen-Anhalt enthüllt uralte Bestattungsstätte
Bei Aderstedt im Salzlandkreis haben Archäologen die Überreste eines 6.000 Jahre alten Grabhügels der Baalberger Kultur entdeckt. Die Funde geben Einblick in eine faszinierende Begräbnislandschaft unter anderem aus der Zeit der Schnurkeramik-Kultur.
Ilberstedt. - Archäologen haben in Aderstedt im Salzlandkreis die Überreste eines überhügelten Totenhauses der Baalberger Kultur entdeckt, das etwa 6.000 Jahre alt ist. Die Ausgrabungen fanden im Vorfeld des Baus der zukünftigen Gleichstromtrasse 'SuedOstLink' statt.
Entdeckung 6.000 Jahre alter Überreste im Salzlandkreis
Die trapezförmige Anlage, die aus Holz bestand und etwa 12 Meter breit sowie 20 Meter lang war, wurde mit einer großen Menge Erdmaterial bedeckt, um einen Grabhügel zu formen. Zusammen mit einem weiteren nahegelegenen Monument konnten die Forscher erstmals die ursprüngliche Höhe der Grabhügel rekonstruieren.
Die Begräbnislandschaft wurde bis ins 3. Jahrtausend vor Christus genutzt. Fünf Gräber der Schnurkeramik-Kultur in der Nähe des Erdhügels wurden 1.500 Jahre später angelegt. Es fällt besonders eine Doppelbestattung auf, die von der strengen Grabsitte abweicht. Die Landschaft wurde vor 6.000 Jahren bewusst gestaltet und blieb über Jahrtausende hinweg ein heiliger Ort.