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Unternehmen in der Solarbranche Kurzarbeit bei Solarhersteller Meyer Burger in Thalheim - Das ist der Grund

Die Schweizer Meyer Burger Technology AG kündigte vor Monaten an, weltweit Stellen abzubauen. Nun gibt es Kurzarbeit am Standort Thalheim im Landkreis Anhalt-Bitterfeld.

Von dpa Aktualisiert: 23.04.2025, 15:18
Kurzarbeit für Beschäftigte bei Meyer Burger in Thalheim (Archivbild)
Kurzarbeit für Beschäftigte bei Meyer Burger in Thalheim (Archivbild) Simon Kremer/dpa

Thun/Thalheim - Der Schweizer Solarhersteller Meyer Burger führt vom 1. Mai an Kurzarbeit an seinem Standort Thalheim im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ein. Darauf einigten sich Geschäftsleitung und Betriebsrat laut Mitteilung. 

Als Grund nannte das Unternehmen vorübergehende Materialengpässe in der Produktion. Davon betroffen sind laut Mitteilung etwa 300 Beschäftigte, die bisher im 24 Stunden-Betrieb sieben Tage die Woche Hochleistungssolarzellen herstellen. Die Maßnahme soll kurzfristig Kosten einsparen. 

Nach Unternehmensangaben wurden auch die Produktionsabläufe am US-Standort Goodyear in Arizona angepasst, wo die Solarzellen aus Thalheim zu Solarmodulen verarbeitet werden.

Meyer Burger deutet weitere Veränderungen beim Personal an 

In dem Werk finden technische Arbeiten im Zuge des Hochlaufs nun im tageweisen Wechsel mit der Produktion von Solarmodulen statt. Um Kosten zu reduzieren, seien „weitere Anpassungen des Personalbestands (...) in Vorbereitung“, teilte das Unternehmen weiter mit. 

Die Meyer Burger Technology AG mit Hauptsitz in der Schweizer Stadt Thun erforscht, entwickelt und produziert Solarzellen und -module. Sie betreibt auch ein Forschungszentrum und eine Maschinenfabrik in Hohenstein-Ernstthal sowie ein Testzentrum in Freiberg in Sachsen. Das angeschlagene Unternehmen befindet sich derzeit in einer Restrukturierung. „Wir müssen reagieren“, sagte eine Sprecherin. 

Solarhersteller Meyer Burger erzielt deutlich weniger Umsatz

Nach vorläufigen Zahlen erzielte Meyer Burger 2024 einen Umsatz in Höhe von 69,6 Millionen Schweizer Franken (74,17 Millionen Euro), nach 135 Millionen Franken im Jahr zuvor. Der Rückgang wurde vor allem mit der strategischen Verlagerung des Geschäfts von Deutschland in die USA begründet. So wurde die Modulproduktion im sächsischen Freiberg beendet.

Meyer Burger bekenne sich zu den verbliebenen Produktionsstandorten in Deutschland, sagte die Sprecherin. Mit der Veränderung der Konzernstruktur soll die weltweite Mitarbeiterzahl von rund 1.050 auf voraussichtlich 850 bis Ende 2025 reduziert werden, um wieder Profitabilität zu erreichen.