Verwarnzettel für Parksünder Keine Post mehr vom Amt? Eisleben setzt auf digitales Knöllchen
Die Lutherstadt Eisleben verteilt jetzt digitale Knöllchen. Parksünder können direkt per Smartphone bezahlen. Doch was passiert, wenn man nicht reagiert?
Eisleben. - Wer falsch geparkt hat, kennt sie: die Verwarnzettel mit dem aufgedruckten Parkverbotsschild. Wenn dieser Zettel hinter dem Scheibenwischer klemmt, bekommen Autofahrer normalerweise innerhalb weniger Tage Post vom Ordnungsamt. Doch in Eisleben soll das nun anders laufen: In der Lutherstadt werden jetzt digitale Knöllchen verteilt.
Dabei handelt es sich um Zettel, die wie Kassenbons aus dem Supermarkt aussehen. Darauf sind der Grund der Verwarnung und die Angaben zu dem Fahrzeug aufgeführt. Außerdem ist ein QR-Code aufgedruckt, über den per Smartphone das Verwarnungsgeld bezahlt werden kann.
In diesem Fall könne die Stadtverwaltung auf das Verschicken des sonst üblichen Schreibens verzichten, erläutert Stadtsprecher Maik Knothe. Möglich ist die Zahlung per PayPal, Sofortüberweisung oder Kreditkarte.
Außer dem QR-Code ist auf dem Verwarnzettel auch eine Bankverbindung aufgedruckt, die ebenfalls für die Zahlung genutzt werden kann.
Eisleben ist beim digitalen Knöllchen Vorreiter in der Region
Und wer nicht zahlt? Wer das Verwarnungsgeld nicht sofort zahlen wolle oder könne, erhalte natürlich wie bisher per Post die Verwarnung mit der Zahlungsaufforderung durch das Ordnungsamt, sagt Knothe. Es kommt also niemand drumherum, das Verwarngeld für das Falschparken zu begleichen.
Mit dem digitalen Knöllchen, das Verwaltungsvorgänge vereinfachen und Papierbriefe sparen soll, gehört die Stadt Eisleben zu den Vorreitern in der Region. Bislang haben unter anderem Leipzig, Magdeburg, Merseburg und Delitzsch dieses System eingeführt.