Rettung eines Käsekulturgutes Comeback nach drohendem Aus: Die erstaunliche Rettung des „Börde Speck“
Nach der Insolvenz der Traditionsfirma finden beliebte Käseklassiker bald ein neues Zuhause. Erfahren Sie, wie die Kult-Spezialität „Börde Speck“ und ihre Geschwister vor dem Vergessen bewahrt werden.
Vahldorf. Vahldorf und Laupheim, zwei Orte getrennt durch fast 600 Kilometer, verbunden durch ihre Leidenschaft für Käse und nun durch den legendären “Börde Speck”. Nachdem die Vahldorfer Börde Käse GmbH ihre Türen dauerhaft verschlossen hat, schnappt sich das Schwäbische Käsewerk Jermi die Rechte an diesem kultigen Käse sowie an zwei weiteren Marken, die bald das Licht der schwäbischen Produktionshallen erblicken werden.
Neues Leben für traditionellen Käse: Jermi übernimmt
Gerhard Jerg, der Kopf hinter Jermi, hat zusätzlich die Ziegenpeter und Ostseegold Marken ins Portfolio aufgenommen – eine Entscheidung, die ihn nicht nur bei seiner Belegschaft überraschte. „Die werden sich wohl gedacht haben, dass ihr Chef jetzt total spinnt“, scherzt Jerg. Doch für ihn war es eine Herzensangelegenheit, den fast zum Kulturgut avancierten „Börde Speck“ zu erhalten, dessen einzigartigen Namen und Blockform er trotzdem irgendwie schräg findet.
Die Rettungsmission eines Käse-Kulturguts
Doch dieses Projekt ist mehr als nur Käse. Es geht um Tradition, familiäre Wertschätzung und den unbedingten Willen, ein Stück ostdeutscher Genusskultur zu bewahren. „Ich konnte das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, dass so ein Käse in der Versenkung verschwindet“, gesteht Jerg. Mit der Hilfe und den Tipps von Rosemarie Appel, der ehemaligen Geschäftsführerin der Börde Käse GmbH, soll der „Börde Speck“ bald wieder die Regale ostdeutscher Supermärkte zieren – und dies in alter Qualität, aber neuer Verpackung. Jerg spielt zudem mit dem Gedanken, den rauchigen Genuss in Snackform zu bringen, will aber noch nicht zu viel preisgeben. Der „Börde Speck“ ist Nostalgie, Retro und insgesamt trotzdem ein cooles Produkt, so Jerg. Ein Spezialitätenkäse, der beweist: gewisse Genüsse bleiben unvergänglich.