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Omikron-Welle Neue Corona-Strategie? "Müssen weg von Einzelfallmeldungen, das ist Statistik-Bedienerei"

Das fordert der Magdeburger Amtsarzt Eike Hennig mitten in der Omikron-Welle von der Politik.

Von dpa 04.02.2022, 16:34
Eike Hennig Gesundheitsamt Magdeburg
Eike Hennig Gesundheitsamt Magdeburg VS

Magdeburg - Angesichts der steigenden Zahlen sprechen sich die Gesundheitsämter für einen Strategiewechsel bei der Kontaktnachverfolgung aus. „Wir müssen weg von Einzelfallmeldungen, das ist Statistik-Bedienerei“, sagte der Magdeburger Amtsarzt Eike Hennig.

„Diese Zeit ist für die Gesundheitsämter fast nicht mehr zu ertragen. Wir müssen nun stärker Krankenhäuser, Pflegeheime und Schulen unterstützen“, betonte Hennig, der auch Vorsitzender des Landesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes ist.

Entscheidend sind laut Hennig in der aktuellen Phase der Pandemie nicht die Inzidenzzahlen, „sondern was in den Krankenhäusern passiert“. In Bezug auf die Fallzahlen gebe es derzeit weniger Intensivpatienten als in vorherigen Wellen der Pandemie. Vulnerable Personengruppen müssten aber weiterhin geschützt werden. Deshalb sollten die Gesundheitsämter in Krankenhäusern sowie in Pflegeheimen und Schulen mit größeren Ausbrüchen ihre Beratungen verstärken, forderte der Magdeburger Amtsarzt. „Im Moment sind diese Einrichtungen auf sich allein gestellt.“

Die Ämter könnten beispielsweise dabei unterstützen, wenn Patienten nach einem Klinikaufenthalt wieder ins Pflegeheim aufgenommen werden. Auch die Fragen, unter welchen Voraussetzungen Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur weiterarbeiten können, wenn sie positiv auf Corona getestet wurden, müsse man nun mit den Einrichtungen klären.