"Schwarzbuch" der Steuerzahler 500.000 Euro für begradigte S-Kurve: Streit über Straßenumbau bei Naumburg
Wurde eine Bundesstraße im Burgenlandkreis unnötig umgebaut? Der Bund der Steuerzahler übt diese Kritik. Das Infrastrukturministerium von Sachsen-Anhalt sieht es anders.
Magdeburg/Naumburg. - Der Bund der Steuerzahler Sachsen-Anhalt kritisiert den aus seiner Sicht unnötigen Umbau einer Bundesstraße im Burgenlandkreis. Für etwa 500.000 Euro sei ein seit Jahren genutzter, rund 100 Meter langer Straßenabschnitt neu gebaut worden, um eine S-Kurve zu begradigen, heißt es im aktuellen „Schwarzbuch“. Die bisherige Strecke habe den Verkehr nicht behindert, weshalb die Maßnahme kaum nachvollziehbar sei.
Ministerium widerspricht Steuerzahlerbund Sachsen-Anhalt
Das Infrastrukturministerium des Landes widerspricht: Die Maßnahme sei notwendig gewesen, da bei einer früheren Sanierung nur ein Provisorium errichtet werden konnte. Dies habe daran gelegen, dass ein Grundstückseigentümer nicht bereit war, Flächen freizugeben. Nun seien „nicht regelkonforme Radien“ beseitigt worden, um den Anforderungen an eine Bundesstraße gerecht zu werden.
Der Steuerzahlerbund bleibt skeptisch: Es sei unverständlich, warum eine intakte Straße komplett neu gebaut wurde, obwohl sie den Verkehr jahrelang problemlos ermöglicht habe.