Landtagswahl Analyse: Frauen wählten CDU und Männer AfD
Die CDU hat die Landtagswahl in Sachsen knapp vor der AfD gewonnen. Eine Analyse zeigt eine klare Präferenz der Geschlechter - die waren sich nur der Konkurrenz nahezu einig.
Kamenz - Frauen und Männer haben bei der jüngsten Landtagswahl in Sachsen deutlich unterschiedlich gewählt. Laut der repräsentativen Wahlstatistik machten fast 37 Prozent der Männer ihr Kreuz bei der AfD und rund 28 Prozent bei der CDU, sowie elf Prozent beim BSW, 7 Prozent bei SPD und 5,3 Prozent bei den Grünen. Bei Frauen lag die CDU (35,4 Prozent) fast elf Prozentpunkte vor der AfD (24,8 Prozent), auf Linke und Grüne entfielen indes nur je fünf Prozent. Die SPD wählten 7,7 Prozent und das BSW 12,9 Prozent - ähnlich wie die Männer.
Wählerschaft von CDU, Linke, SPD und BSW meist weiblich
Laut der Analyse bestand die Wählerschaft der AfD (58,6 Prozent) vorwiegend aus Männern, bei CDU (56,8 Prozent), Linke (57,4 Prozent), SPD (53,5 Prozent) und BSW (56,0 Prozent) mehrheitlich aus Frauen - bei den Grünen hielten sie sich indes fast die Waage.
AfD punktete über fast alle Altersgruppen
Im Vergleich zur Abstimmung 2019 gewann die CDU bei Wählern unter 25 Jahren sowie über 70 Jahren entscheidend dazu (je plus 5 Prozentpunkte), bei den Wählerinnen zwischen 25 und 35 Jahren sowie 35 bis unter 45 Jahren indes verlor sie. Die AfD dagegen punktete bei fast allen Altersgruppen, am stärksten bei Wählern unter 25 (12,0 Prozentpunkte). Dort verloren die Grünen mit minus 9,8 Prozentpunkten) die meisten Stimmen - bei den Wählerinnen sogar fast 18 Prozentpunkte.
In die Stichprobe, auf deren Basis die Hochrechnung für den Freistaat erstellt wird, fielen bei der Landtagswahl am 1. September 109 Urnen- und 23 Briefwahlbezirke. Näher untersucht wurde damit das Wahlverhalten von gut vier Prozent der Wahlberechtigten in rund drei Prozent der Wahlbezirke. Die CDU gewann knapp mit fast 32 Prozent der Listenstimme, was einem Minus von 0,2 Prozent gegenüber 2019 entspricht. Die AfD legte um gut drei Prozentpunkten auf 30,6 Prozent zu. Das BSW kam aus dem Stand auf 11,8 Prozent, die SPD erreichte 7,3 Prozent und die Grünen 5,1 Prozent.