Kommunen CSD-Vorfälle in Weißenfels: Bürgermeister kritisiert Bild
Weißenfels - Nach den Störungen durch mutmaßlich Rechtsextreme am Rand des Christoper-Street-Days (CSD) in Weißenfels hat Oberbürgermeister Martin Papke (CDU) eine einseitige Berichterstattung der Medien kritisiert. Der Teilnehmerkreis der Störer stehe nicht für die Einwohner der Stadt, hieß es in einer Mitteilung am Freitag. Weißenfels sei unter anderem als Nazi-Hochburg betitelt worden. „Diese Darstellung weise ich entschieden zurück und fordere eine inhaltliche Berichterstattung und Aufarbeitung, die den wahren Verhältnissen entspricht“, sagte der Oberbürgermeister laut der Mitteilung.
In den vergangenen Tagen seien die Geschehnisse rund um den CSD ausgewertet worden. Trotz Störungen habe es zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Teilnehmer des CSD gegeben, sagte Papke. „Trotz der durchaus schwierigen Lage ist es gelungen, der angemeldeten Versammlung des CSD den nötigen Raum zu geben.“
Beim ersten Christopher-Street-Day in der Stadt im Burgenlandkreis hatte es am vergangenen Samstag Störungen durch mutmaßlich Rechtsextreme gegeben. Dabei soll laut Polizei auch der Hitlergruß gezeigt worden. Es sei richtig, dass nun von Seiten des Staatsschutzes gegen die Störer ermittelt werde, sagte der Oberbürgermeister.
Weiter schrieb Papke: „Das Weißenfelser Wappen stellt ein geöffnetes Stadttor dar. Mit diesem Symbol werden unter anderem die Meinungsvielfalt und Gastfreundlichkeit der Barockstadt für ALLE dargestellt. Diese Ideale werden von der Mehrheit unserer Bürgerinnen und Bürger gelebt.“
An diesem Wochenende werden in Magdeburg rund 10 000 Menschen zum CSD in der Landeshauptstadt Magdeburg erwartet. Gleichzeitig gibt es in der Innenstadt auch eine Demonstration von „Reichsbürgern“, zu der laut Polizei 500 Personen angemeldet sind.