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Studie Demografischer Wandel belastet Wohnungsmärkte auf dem Land

Von dpa 19.09.2023, 11:30
Blick auf Mehrfamilienhäuser.
Blick auf Mehrfamilienhäuser. Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

Magdeburg - Der Bevölkerungsrückgang im ländlichen Raum in Sachsen-Anhalt stellt nach Ansicht einer Studie die Wohnungsunternehmen vor große Herausforderungen. „Durch diese Entwicklung ist die Existenz von Wohnungsunternehmen im ländlichen Raum gefährdet“, heißt es in der Untersuchung im Auftrag der Verbände der Wohnungswirtschaft und der Wohnungsgenossenschaften in Sachsen-Anhalt. Der Bevölkerungsrückgang werde die Wohnungsmärkte im ländlichen Raum von Sachsen-Anhalt massiv belasten.

Die aktuelle Statistik prognostiziere einen Rückgang der Bevölkerung bis 2035 von bis zu 17 Prozent insbesondere in den strukturschwachen Regionen, teilten die Wohnungsverbände am Dienstag mit. Bereits jetzt liege die Leerstandsquote mit insgesamt 8,1 Prozent im Jahr 2021 deutlich über den Vergleichswerten von Deutschland (2,8 Prozent) und Ostdeutschland insgesamt (6,2 Prozent). Um auch schrumpfende Regionen weiter attraktiv zu halten, müssten einerseits leerstehende Wohnungen zurückgebaut werden, gleichzeitig müsse in einen zukunftsfähigen Wohnungsbestand investiert werden, so die Wohnungsverbände. In Sachsen-Anhalt werden mehr als 41 Prozent der insgesamt rund 770.000 Mietwohnungen von Mitgliedsunternehmen der Wohnungsverbände betreut.

Studienautor Günter Vornholz, Professor für Immobilienökonomie an der EBZ Business School in Bochum, sieht vor allem den Mangel an geeignetem Wohnraum als einen der größten Abwanderungsgründe im ländlichen Raum. Viele Gebäude dort seien älter und nicht mehr zeitgemäß. Dadurch werde es schwieriger, Wohnungen zu vermieten und eine rentable Bewirtschaftung sicherzustellen. Im Juli dieses Jahres hatte die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Umland in Egeln (Salzlandkreis) Insolvenz angemeldet.

Die beiden Verbände der Wohnungsgenossenschaften und der kommunalen Wohnungsgesellschaften forderten dringende Unterstützung der Landes- und Bundespolitik.