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Milliardeneinsparungen Evers sieht ZLB-Umzug in die Friedrichstraße skeptisch

Könnte die Zentralbibliothek nicht doch in die Friedrichstraße umziehen? Der Kultursenator will das Projekt noch nicht abschreiben. Dagegen weist der Finanzsenator auf weitere Sparzwänge hin.

Von dpa 26.11.2024, 16:32
Finanzsenator Stefan Evers ist skeptisch, ob sich ein Umzug der Zentral- und Landesbibliothek in die Friedrichstraße finanzieren lässt. (Archivfoto)
Finanzsenator Stefan Evers ist skeptisch, ob sich ein Umzug der Zentral- und Landesbibliothek in die Friedrichstraße finanzieren lässt. (Archivfoto) Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Berlin - Finanzsenator Stefan Evers (CDU) sieht aus Kostengründen kaum Chancen für den Einzug der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) in das Lafayette-Gebäude in der Friedrichstraße. Kultursenator Joe Chialo (CDU) hatte sich hingegen für die Idee starkgemacht. Am Donnerstag wollen ZLB-Mitarbeiter das Gebäude in Beschlag nehmen und darauf hinweisen, dass dort der richtige Platz für ihre Bibliothek wäre. „Ich kann nicht für den Kultursenator und seine Ideen sprechen“, sagte Evers. „Was ich sagen kann ist, dass es auch für das Jahr 25 keine Veranschlagung für eine entsprechende Maßnahme gibt.“

Evers weist auf weitere Sparzwänge hin 

Alles Weitere werde Gegenstand für die Haushaltsaufstellung für die Jahre 2026 und 2027 sein. „Ich habe bereits darauf hingewiesen, dass dort ein Aufwuchs von Mitteln kaum zu erwarten ist, sondern wir im Gegenteil auf der Grundlage der jetzigen Konsolidierungsbeschlüsse auch die Budgets für die Folgejahre festlegen wollen und festlegen müssen“, sagte Evers. „Nach wie vor liegen zwei Milliarden Konsolidierungsvolumen vor uns und nicht hinter uns.“ 

In dem Gebäude Q207 hatte zuletzt ein Luxuskaufhaus der französischen Warenhauskette Galeries Lafayette seinen Platz, das seit dem Sommer geschlossen ist. Für die Zentral- und Landesbibliothek, die bisher an zwei Standorten am Blücherplatz und in der Breiten Straße untergebracht ist, wird seit Jahren ein neuer Platz gesucht.

Chialo will das Projekt nicht begraben

Chialo hat sich früh für das Quartier 207 in der Friedrichstraße ausgesprochen, für den Vorschlag aber nicht nur Zustimmung bekommen. „Wenn die finanziellen Mittel zur Verfügung stünden, würden wir sofort loslegen. Andere mögen das Projekt begraben, ich begrabe es noch nicht“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Ein Kauf des Gebäudekomplexes wäre in jedem Fall teuer. Ein erstes Kaufpreisangebot für hatte Chialo 2023 auf rund 589 Millionen Euro beziffert.