Adventszeit Große Weihnachtsmärkte öffnen - zahllose lokale Märkte
Die einen lieben sie wegen des Glühweins und der Weihnachtsmusik, die anderen hassen sie aus denselben Gründen. Weihnachtsmärkte können für kontroverse Debatten sorgen. Nun sind sie wieder offen.
Berlin - Die meisten großen und viele kleinere Weihnachtsmärkte in Berlin sind in die Saison gestartet. Der Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche und der Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg öffneten erstmals, außerdem die Märkte auf dem Alexanderplatz und der Markt vom Gendarmenmarkt, der wieder an der Staatsoper stattfindet. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) besuchte am frühen Abend einige dieser Weihnachtsmärkte zu den Eröffnungen.
Bereits geöffnet sind seit einigen Tagen auch die Märkte auf dem Potsdamer Platz und dem Nollendorfplatz sowie die Weihnachtskirmes an der Landsberger Allee und der historische Weihnachtsmarkt auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain.
Manche Weihnachtsmärkte enden am 26. Dezember, andere erst an Silvester, einige sind bis Anfang Januar geöffnet. Eine Liste im Internet zählt fast 100 Weihnachtsmärkte in Berlin mit Themen, Orten und Zeiten auf.
Vielfalt an Themen und Konzepten
Darunter sind auch viele kleinere Kiez-Märkte, die nur an wenigen Tagen oder nur an den Advents-Wochenenden öffnen oder Veranstaltungen mit internationalen Schwerpunkten: finnisch, italienisch, englisch, dänisch, afrikanisch, japanisch, norwegisch. Zunehmend gibt es auch Weihnachtsmärkte für spezielle Interessen wie ein mittelalterlicher Markt, ein „Kinky Weihnachtsmarkt“ mit sexuellem Anklang oder „Holy Shit Shopping“ mit Produkten von Künstlern.
Für die Veranstalter der großen Märkte spielt auch das Thema Sicherheit eine Rolle. Konzepte wurden von den Bezirken zusammen mit Polizei und Feuerwehr entwickelt. Auch private Wachdienste werden eingesetzt, die Polizei ist gegen Taschendiebe im Einsatz.
Bei dem islamistischen Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche im Jahr 2016 starben 13 Menschen. „Wir werden diesen Tag nie vergessen. Wir werden die Opfer, die Helferinnen und Helfer niemals vergessen“, sagte Bürgermeister Wegner bei der Eröffnung des Marktes. „Aber für mich ist auch wichtig, dass wir uns unsere Art des Zusammenlebens, unsere Art des Zusammenkommens von niemandem nehmen lassen, auch nicht von diesen feigen Terroristen vor acht Jahren.“ Deswegen sei es gut, dass viele Menschen auf die Weihnachtsmärkte kämen.
Glühweinpreise variieren stark
Die Preise für den traditionellen Glühwein sind bei den Weihnachtsmärkten unterschiedlich hoch und liegen zwischen rund vier und sieben Euro. Zum Teil stiegen sie deutlich. Wie viel Geld bezahlt werden müsse, hänge auch davon ab, ob der Markt schon etabliert sei oder nicht, hieß es von den Betreibern. So würden Standgebühren bei neuen Märkten bewusst niedriger gehalten werden, um für Händler einen Anreiz zu schaffen. Dort könne dann auch der Glühwein billiger verkauft werden.
Auf dem Markt rund um die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche sollte der Glühwein in diesem Jahr mindestens sieben Euro kosten. Am Potsdamer Platz und Schloss Charlottenburg sollte es bei fünf Euro bleiben.