Bibliothekslandschaft Plan für Sachsens Bibliotheken - Bis 2030 wichtige Zentren
Die öffentlichen Bibliotheken in Sachsen bewahren und verleihen Bücher und andere Medien. Sie sind zudem auch noch Lese-, Begegnungs- und Diskussionsorte - nun gibt es weitere Ziele.
Dresden - Die öffentlichen Bibliotheken in Sachsen sollen bis 2030 wichtige Zentren ihrer Gemeinden sein, ganz besonders in ländlichen Regionen. „Sie sind Orte des konzentrierten Arbeitens, der Bildung und Weiterbildung, der Freizeitgestaltung, des Austausches und der lebendigen Diskussion“, heißt es in einem vom Kulturministerium zusammen mit Praktikern entwickelten „Perspektivenpapier“, das in Dresden vorgestellt wurde. Es definiert zehn Handlungsfelder, versehen mit Empfehlungen, um die Einrichtungen, „bei ihrer notwendigen Weiterentwicklung zu unterstützen“. Adressaten sind auch Städte und Gemeinden als deren Träger und die Landesfachstelle für Bibliotheken.
Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) sprach von „einem wichtigen Impulsgeber“. Öffentliche Bibliotheken seien „ein unglaublich wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Gemeinwesens“, sagte sie. Laut dem Papier brauchen sie eine ausgewogene Mischung von stationären, mobilen und digitalen Informations- und Medienangeboten, um alle Generationen flächendeckend mit Informationen zu versorgen. Lokale und regionale Kooperationen sollen helfen, Ressourcen optimal zu nutzen und die Bibliotheken mit entsprechenden Angeboten weiter als Kultur-, Bildungs- und Freizeitort auszubauen.
Nachholbedarf bei technischer Ausstattung und Personal
Die Generaldirektorin der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Katrin Stump, sieht eine zeitgemäße, auch digitale Medienversorgung, eine adäquate IT-Ausstattung, attraktive Räumlichkeiten und die Förderung von Lese- und Medienkompetenz als am dringendsten an. „Wir wollen in den Punkten Erreichbarkeit, technische Ausstattung und Personalressourcen besser werden“, sagte die Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen im Deutschen Bibliotheksverband, Aline Fiedler.
Nach Ministeriumsangaben gibt es landesweit etwa 390 öffentliche Bibliotheken in größeren Städten und vielen kleineren Gemeinden mit insgesamt 5,5 Millionen Besuchen jährlich. Es gehe angesichts vieler Herausforderungen „um nicht weniger als die Stärkung ihrer gesellschaftlichen Funktion als frei zugängliche Medien- und Informationszentren und unverzichtbare Kultur, Bildungs- und Freizeitorte“.