Getränkehersteller Warnstreik bei MEG: Gericht ordnet Notdienst an
Der Tarifkonflikt bei einem der größten Getränkehersteller in Deutschland spitzt sich zu. Zunächst verlängerte die Gewerkschaft einen Warnstreik, dann schritt das Arbeitsgericht ein.
Weißenfels - Im Tarifstreit bei einem der führenden Getränkehersteller in Deutschland hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten den Warnstreik auf 96 Stunden verlängert. Allerdings schränkte das Arbeitsgericht Halle den Arbeitskampf bei der Mitteldeutschen Erfrischungsgetränke GmbH (MEG) in Sachsen-Anhalt am Montag ein und verordnete die Einrichtung eines Notdienstes, wie ein Sprecher des Landesarbeitsgerichts mitteilte. Ein Sprecher der Gewerkschaft sagte, der Warnstreik bei der MEG werde bis Dienstagfrüh fortgesetzt.
Das Unternehmen gehört zur Schwarz-Gruppe und produziert unter anderem Mineralwasser für Lidl und Kaufland. Die Firma gehört nach eigenen Angaben zu den größten Herstellern alkoholfreier Getränke in Deutschland. In der Abfüllung an den Standorten in Sachsen-Anhalt arbeiten demnach rund 660 Beschäftigte.
Der Verband der Ernährungswirtschaft zeigte sich angesichts des Tarifkonflikts enttäuscht von der Gewerkschaft. Diese habe die Verhandlungen über den Manteltarifvertrag abgebrochen. Die Arbeitgeber haben nach eigenen Angaben unter anderem eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 38 Stunden bei vollem Lohnausgleich angeboten. Auch die Schwarz-Gruppe teilte mit, mehrfach deutlich bessere Angebote vorgelegt zu haben. Der Abbruch der Gespräche sei nicht nachvollziehbar.
Die Gewerkschaft wirft dem Unternehmen vor, die Beschäftigten in Sachsen-Anhalt bei längerer Arbeitszeit schlechter zu bezahlen als die Kollegen im Westen. Am Dienstag soll es nach Gewerkschaftsangaben erneut Gespräche mit dem Verband der Ernährungswirtschaft geben.