Naturschutz Weitere 29 Millionen Euro für Untere Havelniederung
Berlin/Havelberg - Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) kann die Renaturierung der Havelniederung mit weiteren rund 29 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln fortsetzen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) überreichte am Mittwoch einen entsprechenden Bescheid. Die Mittel sichern die Renaturierung der Unteren Havel bis zum Jahr 2033, wie ein Sprecher des Nabu erklärte.
Bis 2033 fließen damit laut Sachsen-Anhalts Umweltministerium insgesamt rund 70 Millionen Euro in die Renaturierung der Havel. Mit dem Geld sollen unter anderem zehn Flutrinnen und acht Altarme sowie 157 Hektar Aue angeschlossen werden. Die Natur soll dadurch verbessert werden - zum Beispiel durch eine steigende Wasserqualität und neue Lebensräume für eine größere Artenvielfalt.
Nach Angaben des Nabu bildet die Untere Havelniederung zwischen Pritzerbe (Potsdam-Mittelmark) und der Mündung in der Elbe mit den angrenzenden Niederungen das größte zusammenhängende Feuchtgebiet im Binnenland Mitteleuropas. Dort sind etwa 1000 bedrohte und geschützte Arten, darunter Fischotter und Fischadler, heimisch.
Flussausbaumaßnahmen ab Ende des 19. Jahrhunderts verursachten laut Nabu weitreichende ökologische Schäden. Seit 2010 finden nun Rückbauten statt, um den Fluss wieder so naturnah wie möglich zu gestalten.
„Seit Beginn der Baumaßnahmen 2010 konnten insgesamt 24 Kilometer künstlicher Uferbefestigungen zurückgebaut, 36 Flutrinnen und 8 Altarme an den Fluss angeschlossen werden“, erklärte der Sprecher des Nabu. „Darüber hinaus wurden Wälle an Ufern abgesenkt, damit sich natürlicher Auenwald entwickelt. Außerdem wurden 50 Hektar Auenwald initialisiert und 746 Hektar Überflutungsgebiet zurückgewonnen.“