Geschichte Zweiter Teil der Landesausstellung in der Moritzburg Halle
Landesweit wird an den Bauernkrieg und den Reformator Thomas Müntzer erinnert. Eine große Landesausstellung teilt sich auf - jetzt ist auch das Kunstmuseum Moritzburg in Halle dabei.
Halle - Die dezentrale Landesausstellung „Gerechtigkeyt 1525“ zum Gedenken an den 500. Jahrestag des Bauernkriegs und den Reformator Thomas Müntzer (1489-1525) ist um einen weiteren Ausstellungsort reicher. Von Sonntag an widmet sich das Kunstmuseum Moritzburg in Halle in einer großen Sonderschau der Epoche der Frührenaissance. Es gehe um jene Impulse, die vor dem Bauernkrieg und der Reformation die Kunst und Kultur nachhaltig verändert haben, wie das Museum mitteilte. Von der Kunst in der mitteldeutschen Frührenaissance hat sich den Angaben zufolge nur wenig erhalten. In dieser Zeit um 1500 wurde 1484 auch der Grundstein für die Moritzburg gelegt.
Exponate aus mehr 70 Sammlungen
Die Ausstellung „Frührenaissance in Mitteldeutschland. Macht. Repräsentation. Frömmigkeit.“ präsentiere bis 2. März 2025 etwa 250 Werke von Künstlern wie Albrecht Dürer, Martin Schongauer, Jacopo de' Barbari und Lucas Cranach dem Älteren. Auch Grafiken sowie kostbarer Schmuck und Geschmeide werden gezeigt. Die Exponate stammen aus 70 öffentlichen und privaten Sammlungen, wie es hieß.
Zentrale Person der Epoche in Mitteldeutschland war Ernst II. von Sachsen (1464–1513), Erzbischof von Magdeburg und Administrator des Bistums Halberstadt. Er lebte und wirkte „in einem Spannungsfeld zwischen bewährten Traditionen und gravierendem Modernisierungs- und Veränderungsdruck der Gesellschaft“, hieß es.
Ausstellungszyklus mit sieben Teilen 2024 und 2025
Themenabende, Workshops, Konzerte und Vorträge begleiten die Schau in Halle, die Nummer zwei von insgesamt sieben Teilen der Landesausstellung ist. Bereits seit Mai läuft in der Lutherstadt Eisleben die Ausstellung „1525! Aufstand für Gerechtigkeyt“.
Für den Ausstellungszyklus in diesem und im nächsten Jahr hatten Bund und Land rund sechs Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Auch in Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern sind Projekte geplant. An dem auch bundesweit stattfindenden Gedenken beteiligen sich in Sachsen-Anhalt die Stiftung Luthergedenkstätten, die Kunststiftung Sachsen-Anhalt, die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, das Landesmuseum für Vorgeschichte Halle sowie die Werkleitz Gesellschaft.