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Wiegand und Haseloff bei Lanz Halle-OB lehnt Entschuldigung im Impfskandal ab

Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) hat in der ZDF-Talksendung „Markus Lanz“ eine Entschuldigung im Impfskandal abgelehnt. „Das können Sie kritisieren“, sagte der Rathauschef am Donnerstagabend zu den vorgezogenen Corona-Impfungen in Halle.

Von Jan Schumann Aktualisiert: 19:12

„Aber Sie werden keine Entschuldigung diesbezüglich finden.“ Seit Wochen schwelt die Debatte über vorgezogene Impfungen in Halle: Nicht nur Wiegand, auch Mitglieder des Stadtrats und des Katastrophenschutzstabs bekamen den Corona-Schutz, obwohl sie laut Bundesverordnung noch nicht an der Reihe waren. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Wiegand wegen des Verdachts der „veruntreuenden Unterschlagung“ des Corona-Impfstoffs.
Lanz fragt Wiegand: „Warum der Stadtrat?“ Wiegand verteidigte sämtliche vorgezogenen Impfangebote: Es habe sich jeweils um die letzten übrigen Spitzen gehandelt, die nicht weggeworfen werden sollten. Lanz hinterfragte, wieso in Halle nicht zunächst andere systemrelevante Gruppen für spontane Impfungen kontaktiert werden sollten. „Wo sind die Lehrer? Wo sind Pädagogen? Wo sind Polizisten? Warum der Stadtrat?“ Wiegand entgegnete, der Stadtrat habe eine „Schlüsselfunktion“ in der Krise. Der 64-Jährige bekräftigte: Er selbst sei per Sechs-Augen-Prinzip von einem Team im Diakonie-Krankenhaus für die Spontan-Impfung ausgewählt worden.


 „Warum Sie, was glauben Sie?“, fragte Lanz. „Der Oberbürgermeister muss als erstes mit geschützt werden, er ist Leiter Katastrophenschutzstabes“, antwortete Wiegand. „Er hat ein Jahr mit allen Personen harte Arbeit gemacht. Das sind Kriterien, die im Katastrophenfall immer wieder auch deutlich sind, dass man dann sagt: Dann nehme ich den Leiter.“ Der Rathauschef betonte: „Ich kann die Entscheidung verstehen.“