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ÖPNV in Sachsen-Anhalt Streiks haben vorerst ein Ende - Beschäftigte im Nahverkehr erhalten mehr Geld

Arbeitgeber und die Gewerkschaft Verdi haben sich geeinigt. Es wird demnach in absehbarer Zeit keine weiteren Streiks im ÖPNV in Halle und Magdeburg geben.

Aktualisiert: 30.08.2022, 11:23
Einigung im Tarifstreit des öffentlichen Nahverkehrs in Sachsen-Anhalt: Es wird zunächst keine weiteren Streiks im ÖPNV in Magdeburg und Halle geben. 
Einigung im Tarifstreit des öffentlichen Nahverkehrs in Sachsen-Anhalt: Es wird zunächst keine weiteren Streiks im ÖPNV in Magdeburg und Halle geben.  (Foto: dpa/symbol)

Magdeburg/Halle (Saale) - Gute Nachrichten für Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs in Halle und Magdeburg: Im Tarifstreit zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten der kommunalen Verkehrsbetriebe in Sachsen-Anhalt gibt es eine Einigung. Das teilt die Gewerkschaft Verdi am Dienstag mit.

In der dritten Verhandlungsrunde am 29. August konnten die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) und der Kommunale Arbeitgeberverband Sachsen-Anhalt (KAV) eine Tarifeinigung für die Beschäftigten im kommunalen ÖPNV erreichen.

Ende im ÖPNV-Tarifstreit: Diese Punkte wurden vereinbart

  • Erhöhung der Tabellenentgelte um 4 Prozent, aber mindestens 155 Euro rückwirkend zum 01.07.2022
  • weitere Erhöhung der Tabellenentgelte um 2,5 Prozent zum 01.04.2023
  • Laufzeit bis zum 31.12.2023

Mehr Geld und mehr Urlaub - auch Auszubildende profitieren

Für die Auszubildenden wurde vereinbart, die Ausbildungsvergütung rückwirkend zum 01.07.2022 um 75 Euro pro Monat zu erhöhen. Außerdem wird der Urlaubsanspruch auf 30 Tage angehoben.

"Die Verhandlungen waren kontrovers und sehr intensiv. Ich bin dennoch froh, dass die wiederholten Streiks die Arbeitgeber zum Nachdenken angeregt und eine Lösung möglich gemacht haben", sagt Paul Schmidt, Verhandlungsführer für Verdi.

"Die Erhöhung um einen Festbetrag war uns sehr wichtig, da von diesem insbesondere die unteren Entgeltgruppen profitieren, die am härtesten von der gegenwärtigen Inflationslage betroffen sind", so Schmidt. Im Ergebnis steigen die Einkommen beispielsweise im Fahrdienst teilweise um rund 9 Prozent. Die Stundenlöhne erhöhen sich, je nach Entgeltgruppe, um rund 1,30 Euro bis 2,60 Euro pro Stunde. Spürbare Lohnzuwächse sind also garantiert. Mit der vergleichsweise kurzen Laufzeit wurde die Möglichkeit gewahrt, schon Ende nächsten Jahres die Lage neu zu bewerten.

Das Tarifergebnis stehe unter einem beidseitigen Erklärungsvorbehalt bis zum 30.09.2022.

Die Gewerkschaft Verdi werde die Zeit nutzen, um in einem Mitgliederentscheid über das Ergebnis abstimmen zu lassen. "Gewerkschaften sind gelebte Demokratie. Es waren die Beschäftigten in den Betrieben, die den Arbeitskampf getragen haben. Also sollten sie jetzt auch das letzte Wort zum Verhandlungsergebnis haben", so Verhandlungsführer Schmidt.

Für alle Fahrgäste ist damit klar, dass in den kommenden Wochen mit keinen weiteren Streiks gerechnet werden muss.