Familie geschockt Sachsen-Anhalt: Förderschul-Direktorin soll Kind mit Down-Syndrom in Kiste gesperrt haben
Die Direktorin einer Förderschule soll ein neunjähriges Kind mit Down-Syndrom in eine Holzkiste gesperrt und sich darauf gesetzt haben. Die Eltern des Kindes haben mittlerweile einen Anwalt eingeschaltet.
Jessen/DUR/acs - In einer Förderschule in Jessen soll die Direktorin der Schule einen ihrer Schüler in eine bunte Holzkiste auf dem Schulhof gesperrt und sich anschließend darauf gesetzt haben, wie die MZ berichtete. Ganze 25 Minuten soll die Lehrerin auf der Kiste gesessen haben, bis die Eltern des Neunjährigen, von Mitschülerinnen alarmiert, an der Schule eingetroffen sind. Nun äußerten sich die Eltern des Kindes gegenüber RTL.
Schul-Direktorin sperrt Neunjährigen mit Down-Syndrom in Kiste
„Es war auf dem Schulhof, alle Kinder draußen, haben gespielt. Drei, vier Lehrer standen draußen, haben sich unterhalten, sich mit den Kindern auch beschäftigt", erzählt der Stiefvater des Jungen, der aus Jessen in Sachsen-Anhalt kommt, in einem Interview gegenüber RTL.
„Die Schuldirektorin saß auf einer bunten Kiste." Er habe die Erzieherin gefragt, ob sich sein Sohn darin befinde. Die Schulleiterin habe das „bejaht". „Sie saß fröhlich lachend mit wackelnden Beinen auf diese Kiste", erzählt er weiter.
Sein Stiefsohn hat das Down-Syndrom und kann sich aufgrund seiner geistigen Behinderung nicht richtig ausdrücken. Manchmal ist er laut, oder tritt oder bespuckt andere Kinder. Typisches Verhalten von Kindern mit Down-Syndrom - sie zeigen damit verschiedene Bedürfnisse.
Eltern haben Anwalt eingeschaltet
Gerade deshalb ist der Neunjährige auf einer Förderschule. Hier können die Lehrer auf seine besonderen Bedürfnisse eingehen. Umso geschockter sind die Eltern des Jungen von dem Verhalten der Schul-Direktorin.
Nachdem die Mutter und der Stiefvater des Jungen an der Schule ankamen, haben sie die Polizei gerufen. Im Interview mit RTL erzählt die Mutter, dass keiner geholfen hätte. Lediglich die Mädchen, die sie und ihren Mann kontaktiert haben, hätten eine Reaktion gezeigt.
Mittlerweile hat die Familie einen Anwalt eingeschaltet.