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Banden im Land unterwegs So viele Geldautomaten wurden 2021 in Sachsen-Anhalt gesprengt

Deutschland ist bei Banden als Tatort für Geldautomatensprengungen derzeit besonders beliebt. Sachsen-Anhalt kommt im Vergleich zu anderen Bundesländern noch relativ glimpflich davon.

Von dpa Aktualisiert: 07.02.2022, 07:43
In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr ähnlich viele Geldautomaten gesprengt worden wie 2020.
In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr ähnlich viele Geldautomaten gesprengt worden wie 2020. Foto: dpa/ZB/Symbol/Matthias Bein

Magdeburg - In Sachsen-Anhalt sind im vergangenen Jahr ähnlich viele Geldautomaten erfolgreich gesprengt worden wie 2020. In acht Fällen seien die Täter an Bargeld gelangt, teilte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) mit. 2020 gab es neun erfolgreiche Versuche. 2021 habe es insgesamt 13 Taten gegeben, dementsprechend blieb es in fünf Fällen lediglich beim Versuch.

Die Zahl der Geldautomatensprengungen war laut LKA in den vergangenen Jahren stark angestiegen. 2017 hatte es beispielsweise nur einen erfolgreichen Versuch in Sachsen-Anhalt gegeben. 2019 waren bei 13 Fällen nur drei davon erfolgreich. 2018 wurden elf Automatensprengungen vom LKA gezählt, sieben davon misslangen.

2021 entstand bei den Sprengungen laut LKA ein Vermögensschaden von rund 1,5 Millionen Euro - ein Höchststand in den vergangenen zehn Jahren. Der Sachschaden bewege sich in den vergangenen Jahren «stets im sechsstelligen Bereich», erklärte der LKA-Sprecher. 2020 entstand bei den Sprengungen ein Sachschaden von etwa 370 000 Euro und ein Vermögensschaden von etwa 1,2 Millionen Euro. Im Jahr zuvor lag sowohl der Sachschaden (rund 27 000 Euro) als auch der Vermögensschaden (rund 280 000 Euro) deutlich darunter.

Die Taten werden laut LKA überwiegend mittels Einleiten und Entzünden eines Gasgemisches begangen. Mittlerweile werde auch Sprengstoff verwendet. «Angriffe auf Geldausgabeautomaten (...) sind ein bundesweit herausforderndes Kriminalitätsphänomen», so der Sprecher im vergangenen Frühjahr. Sie seien in der Regel mit beträchtlichen Sach- und Gebäudeschäden verbunden. Das LKA pflege zur Prävention und späteren Verbrechensverfolgung «einen sehr engen Kontakt, beispielsweise mit dem ostdeutschen Sparkassenverband».

Trotz des Anstiegs kommt Sachsen-Anhalt relativ glimpflich davon. In Hessen stieg 2021 beispielsweise die Zahl der Fälle im Vergleich zum Vorjahr deutlich an - um fast 90 Prozent auf 56 Fälle. Die Diebstahlsumme lag laut hessischem Innenministerium bei rund 2,75 Millionen Euro - plus Sachschäden von mehr als 2,5 Millionen Euro.