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Beschwerden über Primastrom GmbH Kunden verärgert: Stromanbieter ignoriert Kündigungen aus Sachsen-Anhalt

Seit Wochen häufen sich bei der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt Beschwerden von Kunden eines Berliner Energieanbieters. Dieser soll Kündigungen ignorieren und unvereinbart die Abschlagszahlungen erhöhen.

Von DUR/it Aktualisiert: 22.03.2022, 14:02
Einigen Kunden von Primastrom soll sogar eine Vertragsverlängerung untergeschoben worden sein.
Einigen Kunden von Primastrom soll sogar eine Vertragsverlängerung untergeschoben worden sein. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Fernando Gutierrez-Juarez (Symbol)

Magdeburg - Die Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt haben seit Wochen mit Beschwerden von Kunden des Strom- und Gasanbieters Primastrom GmbH zu tun. Die Ratsuchenden beschweren sich über erhöhte Abschlagszahlungen ohne vorherige Vereinbarung, kurzfristige Preiserhöhungen trotz Preisgarantie, nicht bestätigte Kündigungen, untergeschobene Lieferverträge und verlängerte Vertragslaufzeiten ohne Zustimmung, heißt es in einer Pressemitteilung.

Demnach soll der Anbieter eine Preiserhöhung zum 1. Januar 2022 erst mit einem Schreiben vom 28. Dezember 2021 angekündigt haben. Gesetzlich gilt jedoch eine Frist von mindestens vier Wochen vor der Anhebung. Auch die Darstellung der neuen Preise verstößt nach Auffassung der Verbraucherzentrale gegen das geltende Recht. Die Kunden sollen mit Zahlen regelrecht überflutet worden sein, so dass die Preise nicht deutlich ersichtlich gewesen seien.

Kunden erhalten untergeschobene Vertragsverlängerung von Primastrom

Diejenigen, die diese Preiserhöhung erkannt und die Lieferverträge wegen der Erhöhung gekündigt haben, erhielten eine Bestätigung von Primastrom jedoch mit dem Zusatz, dass sich die Preise bald wieder stabilisieren und die Kündigung doch noch einmal überdacht werden solle, teilte die Verbraucherzentrale mit. Hierbei handelt es sich laut Verbraucherzentrale um eine unrechtmäßige Aufforderung zur nochmaligen Bestätigung einer Sonderkündigung.

Einigen Kunden soll sogar eine Vertragsverlängerung untergeschoben worden sein. Nach Recherche der Verbraucherzentrale übersendet Primastrom Formulare mit der Bitte um Unterschrift und Rücksendung, die bei oberflächlichem Betrachten als eine Vertragsbestätigung angesehen werden können. Doch bei diesem Schreiben soll es sich allerdings um einen gut versteckten Auftrag des Verbrauchers handeln, den bereits laufenden Vertrag um 24 Monate zu verlängern.