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„Gesichter“ des Tierparks Trauer im Tierpark Dessau: Darum mussten Horst und Kathi eingeschläfert werden

Horst war 2005 nach Dessau gekommen, Kathi wurde 2002 hier geboren - jetzt musste das Affenpaar eingeschläfert werden. Warum die Pfleger diesen tragischen Schritt gehen mussten und wie es jetzt im Tierpark weitergehen soll.

Von MZ Aktualisiert: 29.04.2022, 06:29
Die Schweinsaffen Horst und Kathi.
Die Schweinsaffen Horst und Kathi. Foto: Stadt Dessau-Rosslau

Dessau - Der Dessauer Tierpark trauert um sein Schweinsaffen-Pärchen „Horst“ und „Kathi“. Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, mussten die beiden langjährigen Tierparkbewohner bereits am Freitagnachmittag eingeschläfert werden.

In den vergangenen Wochen verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Affenmännchens immer mehr. „Er lag nur noch auf der Fußbodenheizung und fraß sehr schlecht“, beschreibt die betreuende Zootierpflegerin Ulrike Wienhold die letzten Tage.

Horst hat nach Angaben der Stadt mit seinen über 24 Jahren ein stattliches Alter erreicht. 2005 sei der noch junge Affenmann aus dem Tierpark Hamm in den Tierpark Dessau gekommen. In Hamm war er das rangniedrigste Tier einer Männergruppe und konnte sich dort nicht richtig entfalten. In Dessau sei er dann von Anfang an ein Besucherliebling gewesen. „Als neuer Gruppenanführer freuten sich damals vier Schweinsaffendamen über den Neuzugang. Im Gehege war er ein ,Frauenschwarm’ “, heißt es in der Pressemitteilung.

Aber auch die Zootierpfleger hätten Horst sofort in ihr Herz geschlossen. „Er war eine Persönlichkeit. Er war ein Affenmann mit Charakter“, so Ulrike Wienhold.

Nicht nur Horst, auch das Schweinsaffenweibchen Kathi machte dem Tierparkteam zuletzt Sorgen. Kathi, die 2002 im Tierpark Dessau geboren wurde, konnte sich nicht mehr in ihrer gewohnten Anlage orientieren. Eine Untersuchung ergab, dass auch sie schwer erkrankt war.

Tierparkleiter Jan Bauer, sein Team und der behandelnde Tierarzt entschlossen sich, beide Tiere einzuschläfern. „Das fiel uns allen sehr, sehr schwer“, wird Bauer zitiert. Damit verliert der Tierpark Dessau nicht nur zwei tierische Persönlichkeiten, sondern auch seine einzigen Großprimaten.

„In das alte Affenhaus werden keine neuen Affen mehr einziehen. Es wird derzeit von den Aras bewohnt und perspektivisch zurückgebaut werden, um Platz für die Erweiterung des Anhaltischen Lehrbauernhofes zu gewinnen“, kündigte Bauer an.