Auch Wittenberg betroffen: Cyberattacke legt IT-Systeme großer Krankenhausgruppe teilweise lahm

Wittenberg/Coswig. - Die Johannesstift Diakonie, die unter anderem in Wittenberg das evangelische Krankenhaus Paul Gerhardt Stift betreibt, ist Ziel eines Cyberangriffs geworden. Alle Server seien am Sonntag durch einen sogenannten Crypto-Überfall verschlüsselt worden, hieß es in einer Mitteilung. Der Großteil der IT-Systeme in den Einrichtungen sei damit ausgefallen. „Die Versorgung an sich ist nicht gefährdet“, sagte eine Sprecherin.

Lesen Sie auch: Wegen Cyber-Attacke: Wittenberger Krankenhaus muss Patienten abweisen

Von dem Vorfall betroffen sind unter anderem Patientendaten, die Planung des Personaleinsatzes sowie Terminvereinbarungen. In einigen Fällen werde auf lokal gespeicherte Daten zugegriffen, teilweise müsse jedoch auf Papierbetrieb umgestellt werden, erklärte die Sprecherin weiter. Notfallpläne wurden aktiviert, wobei die Krankenhäuser am stärksten betroffen seien. Einige planbare Operationen seien auf später verschoben worden. Es bestehe eine enge Abstimmung mit der Polizei, doch derzeit lasse sich noch keine Prognose über den weiteren Verlauf abgeben.

„Die Patientenversorgung ist gewährleistet“, erklärte am Sonntagabend auf eine MZ-Anfrage Janet Pötzsch, Sprecherin des evangelischen Krankenhauses Paul Gerhardt Stift in Wittenberg. Sie verwies außerdem auf die Website www.johannesstift-diakonie.de. Diese sei, wie es dort heißt, nicht betroffen, sodass die Öffentlichkeit informiert werde.

Die Johannisstift Diakonie betreibt zahlreiche Einrichtungen, darunter Pflege- und Bildungseinrichtungen, ambulante Versorgungszentren sowie Krankenhäuser in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.