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Geht'S Noch? Frech! CDU-Politiker aus Magdeburg geht lieber jagen statt in den Bundestag

Der Politiker Tino Sorge wird nach seinem Aufstieg in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion von einem Vorgang im Herbst 2020 eingeholt. Statt zu Bundestagssitzungen nahm er lieber an einem Jagdkurs teil. 

Von dpa Aktualisiert: 20.01.2022, 11:59
Tino Sorge (CDU).
Tino Sorge (CDU). Archivfoto: dpa

Magdeburg - Der Magdeburger Bundestagsabgeordnete Tino Sorge (CDU) hat im September 2020 an mehreren Sitzungstagen im Parlament gefehlt und in dieser Zeit einen Intensivkurs an einer Jagdschule besucht.

Das räumte Sorge nach Recherchen der Deutschen Presse-Agentur ein. "Rückblickend würde ich Kollisionen wie diese nach Möglichkeit vermeiden", teilte er auf Anfrage mit. Die Ausübung seines Abgeordnetenmandats sei zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt gewesen, sagte Sorge. Der 46-Jährige ist seit Dezember gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion und war zuvor bereits im Gesundheitsausschuss aktiv.

Tino Sorge machte Jagdkurs in Schönebeck

Laut den Plenarprotokollen hat sich Sorge für die Sitzungen des Bundestags am 11. sowie 16. bis 18. September entschuldigt. Der zweiwöchige Intensivkurs fand ab dem 11. September an der Jagd- und Naturschule in Schönebeck (Salzlandkreis) statt. Die Stadt liegt im Wahlkreis des CDU-Politikers. Am 18. September stand im Parlament das Krankenhauszukunftsgesetz auf der Tagesordnung.

Wie die Bundestagsverwaltung auf Anfrage mitteilte, wird die Kostenpauschale gekürzt, wenn Abgeordnete an Plenarsitzungstagen fehlen. "Bei entschuldigtem Fehlen" seien es 100 Euro pro Plenarsitzungstag, sagte ein Sprecher. "Ich persönlich habe in über acht Jahren als Bundestagsabgeordneter nur an sehr wenigen Sitzungstagen gefehlt - stets entschuldigt", teilte Sorge mit.