Magdeburg: Ex-Oberbürgermeister Lutz Trümper wird Intel-Berater
Magdeburgs Ex-Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) wird Berater für die Intel-Ansiedlung in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Seine Verwaltungserfahrung solle genutzt werden, hieß es.
Magdeburg - Lutz Trümper wird seine jahrzehntelange Verwaltungserfahrung künftig für das Team Intel der Landeshauptstadt Magdeburg einbringen. Das teilte die Landeshauptstadt mit. Der frühere Magdeburger OB (2021-2022) habe zugestimmt, für bestimmte Aufgaben in beratender Funktion für die Stadtverwaltung tätig zu werden, hieß es in der Mitteilung. Die Schwerpunkte seiner künftigen Tätigkeit lägen dabei im Bereich der Abstimmung mit den Umlandgemeinden und dem Land Sachsen-Anhalt.
Jahrelange Erfahrung nutzen
Lutz Trümper werde Teil des Intel-Teams. Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) sei gemeinsam mit der Wirtschaftsbeigeordneten Sandra Yvonne Stieger (CDU) auf Trümper zugegangen. Beide hätten den Wunsch der weiteren Zusammenarbeit gegenüber dem Alt-OB geäußert. Man wolle auf seine jahrelange Erfahrung und vor allem seine guten Kontakte zu Entscheidungsträgern des Landes nicht verzichten, erklärte Oberbürgermeisterin Simone Borris. Sie freue sich sehr, dass er der Mitarbeit zugestimmt habe. Trümper selbst war bisher nicht zu erreichen.
Abstimmung mit Sülzetal und Wanzleben
Trümpers solle Netzwerke knüpfen und nutzen sowie Erfahrungswissen einbringen, um die Interessen der Landeshauptstadt zu vertreten. Im Blick sei vor allem auch die enge Abstimmung mit den Gemeinden Sülzetal und Wanzleben. Dort befindet grenzt das Intel-Investitionsgebiet an. Zulieferer werden sich dort ebenfalls ansiedeln.
Wirtschaftsbeigeordnete Sandra Yvonne Stieger, die auch für regionale Zusammenarbeit zuständig ist: "Dr. Trümper war von Beginn an in die Intel-Ansiedlung involviert. Er weiß um die Bedingungen. Vor allem in Bezug auf die interkommunale Zusammenarbeit mit Sülzetal und Wanzleben hat er ein ausgezeichnetes Gespür. Es ist ein gutes Gefühl, ihn an Bord zu haben." Der Einsatz von Trümper wird sich auf einige Stunden wöchentlich beschränken.
Deckname „Steuben“ für die Investition
Trümper hatte gemeinsam mit der Landesregierung und der Wirtschaftsbeigeordneten Stieger die Intel-Investition begleitet. Bis kurz vor der Bekanntgabe waren in die Verhandlungen nur wenige Personen einbezogen und über das Vorhaben informiert. Intern war deshalb immer von der Aktion „Steuben“ als Deckname gesprochen worden, um die Investition nicht zu gefährden.
Trümper war außerdem Teil einer Wirtschaftsdelegation, die sich im Mai 2022 den irischen Intel-Standort Leixlip angesehen hatte. Dort entsteht derzeit eine nahezu baugleiche Chipfabrik, wie sie für Magdeburg geplant ist. In Magdeburg sind in der letzten Ausbaustufe bis zu acht dieser Mega-Fabriken geplant.
Baustart im Frühjahr
Baustart im Süden von Magdeburg soll im Frühjahr soll 2023 sein. Die Produktion soll im Frühjahr 2027 beginnen. Zunächst sind 3000 direkte Arbeitsplätze geplant. Im Umfeld werden Tausende weitere Jobs erwartet.
Intel investiert in Magdeburg insgesamt bis zu 17 Milliarden Euro. Das Vorhaben ist Teil eines sogenannten Chip-Acts. Die Europäische Union fördert dabei die Ansiedlung von Halbleiterproduzenten in Euro. Der Standort in Magdeburg ist der größte.