Kriminalität Bald Messer-Verbote am Kottbusser Tor und Görlitzer Park
Messer sind einfach und billig zu kaufen. Zugleich sind sie hochgefährliche Waffen, die schnell schwere oder tödliche Verletzungen hervorrufen können. In Berlin kommen nun Verbote.
Berlin - Die vom Berliner Senat angekündigten Verbotszonen für Messer sollen in einigen Gegenden mit viel Kriminalität schon sehr schnell kommen. „Zeitnah“ wolle man die Verbotszonen in Kreuzberg im Bereich Görlitzer Park und Kottbusser Tor einrichten, sagte Innen-Staatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Zu den Zonen zählten auch die beiden U-Bahnhöfe Kottbusser Tor und Görlitzer Bahnhof. Geprüft werden solle eine solche Verbotszone für den Leopoldplatz in Wedding.
Polizeipräsidentin Barbara Slowik sagte, in den vergangenen Jahren habe sich die Zahl der Angriffe und Bedrohungen mit Messern immer weiter erhöht. Dieser Anstieg habe sich 2024 nicht so stark fortgesetzt. Vor allem „in bestimmten Milieus“ seien Messer verbreitet, sagte Slowik. In der kriminellen Szene und bei Obdachlosen gebe es viele Menschen, die Messer dabeihätten.
Auch bei bestimmten Gruppen von Jugendlichen und bei sogenannten Beziehungstaten sei der Einsatz von Messern ein Problem, sagte Slowik. Oft habe es bei solchen Taten schon eine vorherige Verbindung zwischen Täter und Opfer gegeben, das heißt, sie kannten sich bereits.
Im Jahr 2023 gab es 3.482 registrierte Straftaten mit dem Einsatz eines Messers, viele davon waren Drohungen. Im laufenden Jahr zählte die Polizei bis Ende Oktober rund 2.600 Taten, wie Hochgrebe sagte. Bestimmte Messer wie Springmesser und sogenannte Butterflymesser, bei denen die Klinge anfangs verborgen ist, sind bereits verboten.