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Geflüchtete Containerdorf schließt: Alternativen dringend gesucht

Berlins erstes Containerdorf schließt nach zehn Jahren. Noch ist allerdings unklar, was mit den rund 360 Bewohnern passiert. Viele von ihnen werden voraussichtlich nicht im Bezirk bleiben können.

Von dpa 17.04.2024, 09:53
Container für Geflüchtete in Berlin-Köpenick.
Container für Geflüchtete in Berlin-Köpenick. Paul Zinken/dpa/Archivbild

Berlin - Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) ist noch auf der Suche nach Ersatzunterkünften für die Bewohner des ersten Berliner Wohncontainerdorfs für Geflüchtete, das Ende Juni schließen soll. Das berichtete die „Berliner Morgenpost“ (Mittwoch). Das LAF gibt das Grundstück im Salvador-Allende-Viertel in Köpenick an den Bezirk zurück, der dort einen Ergänzungsbau für die angrenzende Grundschule sowie ein Sportgelände mit Turnhalle errichten will. „Im Moment läuft die Umzugsplanung noch“, erklärte LAF-Pressereferentin Monika Hebbinghaus der Zeitung. „Grundsätzlich ist die Unterbringungssituation sehr angespannt. Aber das LAF wird jedem einen Platz anbieten.“ Genauere Angaben seien aber noch nicht möglich.

Derzeit leben in der Unterkunft, die seit rund zehn Jahren genutzt wird, knapp 360 Geflüchtete. Etwa zwei Drittel von ihnen kommen aus der Ukraine, die übrigen sind Asylsuchende unter anderem aus der Türkei, Afghanistan und Syrien. Im Bezirk Treptow-Köpenick gibt es dem LAF zufolge derzeit allerdings nur knapp 50 freie Plätze in landeseigenen Unterkünften für Geflüchtete. „Daher werden nur wenige der aktuellen Bewohner im selben Bezirk eine Folgeunterbringung bekommen“, sagte Hebbinghaus. „Das bedeutet auch, dass manche Familien wohl aus ihrem Umfeld, an das sie sich gewöhnt haben, herausgerissen werden.“