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Agrarwirtschaft Letzter Thüringer Tabakbauer erwartet gute Ernte

In der DDR wurde vielerorts Tabak angebaut. Doch das ist vorbei - gegenwärtig gibt es noch eine Handvoll Pflanzer im Osten. Der letzte Thüringer Bauer versprüht aber Optimismus.

Von dpa 25.09.2023, 05:25
Erntehelfer bei der Arbeit auf einem Tabakfeld im Altenburger Land.
Erntehelfer bei der Arbeit auf einem Tabakfeld im Altenburger Land. Sebastian Willnow/dpa

Erfurt - Der letzte verbleibende Tabakpflanzer in Thüringen erwartet für das laufende Jahr eine gute Ernte. „Es wird ein gutes Tabakjahr. Der Regen Ende Juli und im August hat Wunder bewirkt“, sagte der Landwirt Jens Vogel aus Langenleuba-Niederhain (Altenburger Land) kurz vor Abschluss der diesjährigen Ernte. Er erwarte wie in den Vorjahren einen Ertrag zwischen 55 und 60 Tonnen. Tabak sei seine Haupteinnahmequelle. „Es gab eine lange Durststrecke. Aber jetzt sind die Preise so, dass man ein gutes Auskommen hat.“

Deutschlandweit gibt es nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Tabakpflanzer noch etwa 60 Betriebe, vor zehn Jahren waren es noch fast doppelt so viele. Zurzeit werde noch auf rund 1600 Hektar Tabak angebaut. Etwa 3700 Tonnen warf das im vergangenen Jahr ab, die Branche macht Verbandsschätzungen zufolge etwa 22 Millionen Euro Umsatz. Für 2023 gebe es noch keine Zahl, es sehe aber nach guten Erträgen aus, hieß es.

In ganz Ostdeutschland gebe es noch vier Tabakpflanzer, sagte Vogel der für den Tabakpflanzerverband Ost spricht. Zu DDR-Zeiten sei das anders gewesen: Wegen der Mangelwirtschaft habe es viel heimische Produktion gegeben. Dass das nach der Wende verschwunden ist, erklärt er so: „Wir haben hier gute Böden. Da kann man mit normalen Ackerbau mehr erwirtschaften. Alles, was arbeitsintensiv ist, fällt weg.“ Gerade im Altenburger Land seien die Böden aber perfekt für den Virginia-Tabak, der später in Wasserpfeifen verwendet wird.