Nach Einsturz der Carolabrücke Neue Sicherungsmaßnahmen an zwei Dresdner Brücken notwendig
Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke ließ die sächsische Landeshauptstadt gefährdete Brücken zusätzlich überprüfen. Dabei wurden Risse entdeckt - bis zu 27 Zentimeter tief.
Dresden - Nach Sonderprüfungen nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden werden zwei Brücken im Stadtzentrum teilweise gesperrt, weil dort zusätzliche Sicherungsmaßnahmen notwendig sind.
Bei der Nossener Brücke im Südwesten des Dresdner Stadtzentrums wurden drei neue Risse mit bis zu 27 Zentimeter Länge entdeckt, wie die Stadt mitteilte. Daher werden voraussichtlich im Dezember zwei der vier Spuren gesperrt, die Vorbereitungen dafür laufen. Temperaturbedingt kann die Reparatur der Risse erst im April beginnen.
Die Schweißnähte an der Stahlkonstruktion, an denen die neuen Risse gefunden wurden, wurden erst kurz vor der Sonderprüfung Ende Oktober erneuert. Die 1964 fertiggestellte Nossener Brücke befindet sich in einem stark geschädigten Zustand. Ein kompletter Neubau ist geplant, Baubeginn soll Mitte 2026 sein.
Brücke Budapester Straße bekommt neues Überwachungssystem
Vorübergehend kommt es auch an der Brücke Budapester Straße, die in der Nähe des Hauptbahnhofs über die Gleise der Deutschen Bahn führt, zu Einschränkungen. Dort wird zusätzlich zur bestehenden sogenannten faseroptischen Dehnungsmessung ein akustisches Überwachungssystem - Schallemissionsmessung genannt - installiert. Dafür wird die Brücke am kommenden Wochenende tagsüber jeweils in eine Richtung pro Tag gesperrt.
Bei der 1967 errichteten Brücke Budapester Straße handelt es sich wie bei der in der Nacht zum 11. September teilweise eingestürzten Carolabrücke um eine Spannbetonbrücke. Direkt nach dem Einsturz hatte die Stadt eine Sonderprüfung veranlasst und die messtechnische Überwachung ausgeweitet. Eine planmäßige Prüfung fand zuletzt im Februar statt.