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Optisches Museum Teil aus fliegender Sternwarte kommt ins Optische Museum

Es ist ein Objekt der Superlative: Viele Jahre flog das Observatorium in einem Jumbo-Jet um die Erde. Nun kommt der Hauptteil als Museums-Highlight nach Jena.

Von dpa 25.07.2024, 14:02
Er soll ein Highligt des neuen Optischen Museums werden - ein Spiegel eines fliegenden Observatoriums
Er soll ein Highligt des neuen Optischen Museums werden - ein Spiegel eines fliegenden Observatoriums Martin Schutt/dpa

Erfurt/Jena - Der Hauptspiegel des weltweit größten fliegenden Observatoriums kommt ins neue Deutsche Optische Museum in Jena. Das große Teil des sogenannten SOFIA-Teleskops, einem Gemeinschaftsprojekt von NASA und Deutschem Zentrum für Luft und Raumfahrt, sei jetzt aus den USA in Thüringen angekommen, teilte der Gründungsdirektor des Museums, Timo Mappes, mit. Der 2,70 Meter messende Spiegel in einer tonnenschweren Konstruktion sei per Schiff aus Kalifornien gebracht worden. 

Nach Fertigstellung des neuen Deutschen Optischen Museums (D.O.M.) im Jahr 2027 solle der Spiegel - er besteht aus Glaskeramik der in Jena gegründete Firma Schott - im Atrium des Museumsneubaus in Szene gesetzt werden.

Die Erdkundeflüge in die Stratosphäre mit der fliegenden Sternwarte an Bord einer Boeing 747 waren 2007 begonnen und 2022 vor allem aus Kostengründen eingestellt worden, sagten Fachleute bei der Vorstellung des Projektes in Vieselbach bei Erfurt. Für das Teleskop hatte der umgebaute Jumbo-Jet ein Rolltor, das für die wissenschaftlichen Beobachtungen geöffnet werden konnte. Erforscht worden sei unter anderem ein schwarzes Loch unserer Milchstraße. 

Museumsprojekt für fast 57 Millionen Euro 

Neben einer Vielzahl anderer Exponate werde in dem neuen Museum auch ein Spiegel aus der Thüringer Landessternwarte Tautenburg installiert, sagte der Gründungsdirektor. In das Museumsprojekt sollen fast 57 Millionen Euro investiert werden. Jena mit seiner optischen Industrie und Optik-Forschung sei „aus globaler Sicht der Hotspot der Optik - und das schon seit 220 Jahren“, sagte Mappes. Viermal sei allein der Deutsche Zukunftspreis an Forscher in Jena gegangen. 

Der erste Spatenstich für das Museum, das über große Sammlungen verfüge, werde noch im Sommer erfolgen. Neben einem Neubau werde die alte Optiker-Schule umfassend saniert und für das Projekt genutzt. Die künftigen Besucher sollen optische Effekte erleben können, auch durch eine Reihe von Experimenten. Gründungsstifter für das Museum seien der Optik-Konzern Carl Zeiss (Oberkochen), der seine Wurzeln wie Schott in Jena hat, die Ernst-Abbe- und die Zeiss-Stiftung, die Stadt sowie die Schiller-Universität. Die börsennotierte Jenoptik AG (Jena) sei ein Förderer des Großprojekts.