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Leuna Testanlage für Ökosprit kann nach Förderbescheid loslegen

Es soll die weltweit größte Forschungsanlage zur Herstellung von strombasierten Kraftstoffen werden. Kurzzeitig stand das Projekt auf der Kippe, weil die Förderung durch den Bund unklar war.

Von dpa 26.06.2024, 06:09
Eine Modellanlage, die die Auswirkung grüner Energie auf die Eigenschaften von Kerosin darstellt, demonstriert Doktorandin Marleen Schmidt auf einer Veranstaltung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Chemiepark Leuna.
Eine Modellanlage, die die Auswirkung grüner Energie auf die Eigenschaften von Kerosin darstellt, demonstriert Doktorandin Marleen Schmidt auf einer Veranstaltung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Chemiepark Leuna. Hendrik Schmidt/dpa

Leuna - Kurzzeitig stand die Finanzierung des Millionenprojekts für klimaneutrale Kraftstoffe in Leuna auf der Kippe, jetzt hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) den Förderbescheid über 130 Millionen Euro bekommen. „Das ist ein echter Startschuss für das Projekt“, sagte DLR-Projektleiter Manfred Aigner der Deutschen Presse-Agentur. Bislang sei es nicht möglich gewesen, Verträge zu schließen. Jetzt könne es endlich losgehen. Am Chemiestandort Leuna soll nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums die erste Anlage weltweit entstehen, in der mithilfe von Ökostrom hergestellte Kraftstoffe im industriellen Maßstab erprobt werden. Das Forschungsprojekt soll dabei helfen, den CO2-Ausstoß vor allem im Luftverkehr zu senken.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing bezeichnete das Projekt als „Meilenstein auf dem Weg zu klimafreundlicher Mobilität“. Solche Kraftstoffe seien wichtig, um die Klimaschutzziele zu erreichen. „Deutschland soll Technologieführer in diesem Bereich bleiben.“

Mit dem Startschuss entstehen am Standort Leuna weitere Arbeitsplätze im Bau, Anlagenbetrieb und der Forschung. Anfang des Jahres gab es kurze Zeit Unsicherheiten, ob das Projekt, das seit fünf Jahren vorbereitet wird, wirklich umgesetzt werden konnte. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds mussten bei einigen Förderprojekten Gelder eingespart werden. Schließlich entschied sich der Haushaltsausschuss des Bundestages doch dafür, die Gelder für Leuna zu bewilligen. Auch beim Chemiepark-Betreiber Infraleuna war die Erleichterung damals groß. Die Ansiedlung helfe dabei, einen bedeutenden Beitrag in Richtung Klima- und Umweltverträglichkeit im Verkehr zu leisten, teilte das Unternehmen mit. Dadurch bleibe Deutschland beim Thema regenerative Kraftstoffe im Rennen.