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Atommülllager Umweltminister Meyer will Gorleben zügig zurückbauen

Das Salzbergwerk Gorleben im Wendland ist als Endlager für Atommüll vom Tisch. Doch der Rückbau verzögert sich. Niedersachsen will nun zügig einen Schlussstrich unter das Kapitel ziehen.

Von dpa 07.10.2024, 14:09
Atomkraftgegner befürchten, dass in Gorleben länger Atommüll gelagert wird als angekündigt. (Archivbild)
Atomkraftgegner befürchten, dass in Gorleben länger Atommüll gelagert wird als angekündigt. (Archivbild) Philipp Schulze/dpa

Gorleben - Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer unterstützt Forderungen nach einem zügigen Rückbau des Salzbergwerks Gorleben, das nicht mehr als Atommüll-Endlager infrage kommt. „Ich setze darauf, dass das Kapitel Gorleben nun wirklich geschlossen wird und erwarte, dass dies nun beschleunigt erfolgt“, sagte der Grünen-Politiker bei einem Besuch des Zwischenlagers für radioaktiven Abfall im Wendland. „Spätestens Anfang 2025 muss der Rückbau beginnen, damit das Vertrauen in der Region wiederhergestellt wird.“

Wegen fehlender Genehmigungen hatte es zuletzt Verzögerung gegeben. Ziel sei es, dass die Stilllegungsgenehmigung nun bis Jahresende erteilt werde, kündigte Meyer an. Nach Angaben der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) hatte der Rückbau ursprünglich schon Mitte 2024 beginnen sollen. Die Bürgerinitiative hatte sich daher besorgt gezeigt, Gorleben könnte deutlich länger als bisher geplant als Zwischenlager genutzt werden.

Nach jahrelangem Streit war der Salzstock Gorleben im Jahr 2020 aus der Endlagersuche für Atommüll herausgefallen. Er bleibt aber noch lange Atommüllstandort: Gorleben hat ein Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle sowie ein Lager mit Transportbehältern mit hochradioaktivem Müll (Castorlager). Die Genehmigung für das Zwischenlager Gorleben erlischt 2034.