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Rotes Rathaus Wegner wendet sich gegen Homosexuellenfeindlichkeit

Für Kai Wegner ist Berlin die Stadt der Vielfalt und der Toleranz. Homosexuellen- und Transfeindlichkeit dürfen hier nach seiner Überzeugung keinen Platz haben. Dafür greift er sogar zum Messer.

Von dpa Aktualisiert: 10.05.2024, 14:58
Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, spricht bei einer Pressekonferenz.
Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, spricht bei einer Pressekonferenz. Carsten Koall/dpa

Berlin - Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat sich gegen Homosexuellen- und Transfeindlichkeit ausgesprochen. „Ich verstehe immer gar nicht, warum man Angst vor Vielfalt hat. Ich habe ehrlicherweise viel mehr Angst vor der Einfalt mancher Leute“, sagte Wegner am Freitag im Roten Rathaus. „Und die Vielfalt wird am Ende des Tages siegen, genau wie die Freiheit. Davon bin ich überzeugt, und dafür steht Berlin.“

Wegner schnitt im Säulensaal eine zweistöckige Buttercreme-Torte an, die mit Zuckerkristallen in Regenbogenfarben verziert war. Anlass war der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am 17. Mai. „Ich sag's Ihnen ganz ehrlich, ich würde mir wünschen, dass wir solche Tage nicht bräuchten. Aber wir brauchen sie, wir brauchen sie sogar ganz dringend“, betonte der CDU-Politiker und wies auf die aktuellen Zahlen hin, die das schwule Anti-Gewalt-Projekt Maneo am Mittwoch vorgestellt hatte.

Nach dessen Statistik gab es im vergangenen Jahr berlinweit 685 Fälle von Beleidigungen und Übergriffen gegen schwule Männer, lesbische Frauen und Transsexuelle - das war fast ein Viertel mehr als 2022. „Wir sind die Stadt der Freiheit, wir sind die Stadt der Vielfalt, wir sind die Stadt der Toleranz“, sagte Wegner. „Aber diese Zahlen zeigen das Gegenteil.“ Deswegen sei es wichtig, Signale zu setzen.

Der Anschnitt der Regenbogentorte gehöre dazu und sei bereits eine gute Tradition im Roten Rathaus. „Für mich ist es schon das zweite Mal“, sagte Wegner, der seit etwas mehr als einem Jahr Regierender Bürgermeister ist und gleich zu Beginn seiner Amtszeit schon einmal zum Messer greifen durfte. „Es ist ein toller Moment“, sagte Wegner. „Es ist eine wunderschöne Torte. Man traut sich gar nicht, die anzuschneiden.“ Aber das machte er dann doch, gemeinsam mit Maneo-Projektleiter Bastian Finke. Die Mitbegründerin der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin, Seyran Ates, half beim Verteilen des Kuchens an die zahlreichen Gäste, darunter Vertreter der LGBTQ-Community und auch mehrere Gruppen von Berliner Schulen.

Passend zum Anlass trug Wegner einen regenbogenfarbenen kleinen Bären am Sakko. Vor einem Jahr sei ihm aufgefallen, dass es die Bärchen nur in Silberglänzend, Silbermatt und Gold gab - und er habe angeregt, die Palette noch etwas bunter zu machen. „Heute habe ich das Bärchen an und trage es mit großem Stolz.“