Ist es Clan-Kriminalität? Festnahme nach brutaler Auseinandersetzung in Halle-Neustadt
Am Kanal in Halle hat es in der Nacht zu Dienstag eine blutige Auseinandersetzung gegeben. In der abgelegenen Gegend
am Rand von Neustadt sind mehrere Menschen verletzt worden. Es gab einen Großeinsatz der Polizei.
Halle (Saale) - In Halle sollen zwei rivalisierende Gruppen mit Hieb- und Stichwaffen aufeinander losgegangen sein. Bei der Auseinandersetzung am späten Montagabend seien mehrere Menschen verletzt worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die Verletzten seien teils in Krankenhäusern medizinisch versorgt worden. Lebensgefahr besteht nach bisherigem Stand für keinen der Beteiligten.
Halle (Saale): Festnahmen nach blutigem Streit mit Waffen am Kanal
Was genau im Bereich der Saaleaue geschah, versucht die Polizei derzeit zu ermitteln. In dem Areal stehen sieben beschädigte Autos, ein weiteres in einem rund einen Kilometer entfernten Wohngebiet. Die Fahrezeuge haben Kennzeichen aus der Region Halle, Saalekreis und Mansfeld-Südharz. Zur Zahl der Beteiligten, zum Hergang und zu den Hintergründen der Auseinandersetzung der zwei beteiligten Gruppen wurde zunächst nichts bekannt. Zunächst liefen umfangreiche Vernehmungen.
Am Mittag wurde dann bekannt, dass mehrere Personen zunächst die Flucht ergriffen. Sie wurden verfolgt und gestellt. Dabei soll es sich um Zeugen gehandelt haben. Am Abend wurde eine Festnahme bestätigt.
Die Personen seien arabischer Herkunft, hieß es. Bei den Personen in den verfeindeten Gruppen soll es sich nach MZ-Informationen um Männer arabischer Herkunft handeln. Sie stammen aus Halle und der Region. Ob es sich um eine Auseinandersetzung rivalisierender Clans handelt, ist weiterhin unklar. Offen ist auch, ob es einen Zusammenhang einer Massenschlägerei am 25. Februar in Neustadt gibt.
Polizei Halle zu Gewalt am Kanal: Hieb- und Stichwaffen im Einsatz
Am späten Montagabend hatte es einen Großeinsatz der Polizei gegeben. Zunächt hatten Zeugen von einer Schießerei gesprochen. Laut Polizei gebe es aber keine Hinweise, dass scharfe Schusswaffen genutzt worden sind, sagte ein Polizeisprecher.
Am Tatort seien einige Patronenhülsen gefunden und sichergestellt worden. Diese stammen jedoch augenscheinlich aus einer Schreckschusswaffe. Als Einschusslöcher interpretierte Schäden an den Autos könnten von anderen Waffen oder Gegenständen stammen, die eingesetzt wurden.
Mehrere Autos mit zerstörten Scheiben und weiteren Beschädigungen standen am Rand eines Feldweges an der Saaleaue unweit von Halle Neustadt. Die Polizei sicherte weiter Spuren. Der Tatort war weiträumig abgesperrt. Es handelt sich um einen recht abgelegenen, aber übersichtlichen Ort ohne Wohnhäuser, ein abgeerntetes Stoppelfeld.
Die Mitteldeutsche Zeitung hatte online zuerst über den Polizeieinsatz in Halle-Neustadt berichtet.