umwelt In Sachsen-Anhalt gibt es immer mehr Wildkatzen - das sind die Gründe
Die Europäische Wildkatze breitet sich zunehmend in den Wäldern Sachsen-Anhalts aus. Lange galt die Wildkatze (Felis silvestris) als stark gefährdet, nun scheint sich die Population zu stabilisieren.
Halle - Sachsen-Anhalts Wildkatzenpopulation wächst weiter. Nach wie vor ist «eine deutliche Wiederausbreitung des scheuen Säugetiers zu verzeichnen», teilte das Landesamt für Umweltschutz (LAU) in Halle mit. Eine genaue Zählung der einzelnen Individuen sei zwar nicht möglich, aber die Anwesenheit der Katzen in bestimmten Gebieten - meist in Raster eingeteilt - zeige eine anhaltende Ausbreitung.
Ausgehend vom Kernareal der Population im Harz habe sich die Wildkatze mittlerweile auch im Tiefland wieder angesiedelt, so das LAU. Die Verbreitung reiche von der Altmark bis zur Landesgrenze zu Sachsen und Thüringen. «Im Fläming wurde auf der Seite Sachsen-Anhalts die Wildkatze bis unmittelbar an die Landesgrenze zu Brandenburg wiederholt nachgewiesen. Es ist davon auszugehen, dass sich dieses Vorkommen auf Brandenburger Seite fortsetzt», sagte eine Sprecherin des LAU. Analog gelte dies für die Grenzgebiete zu Niedersachsen und Thüringen.
Forscher vermuten als einen der Hauptgründe für den Populationszuwachs eine geringere Sterblichkeit infolge milder, schneearmer Winter. Ausgewachsene Wildkatzen haben zudem wenige Fressfeinde. In Frage kämen hier Luchs, Wolf oder Uhu. «Für diese Arten, sofern sie im gleichen Gebiet überhaupt vorkommen, ist die Wildkatze höchstens sehr gelegentlich eine Beute», sagte die Sprecherin. Hauptsächlicher Gefährdungsfaktor für die Katzen ist der Straßenverkehr.