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Tiere in Not Wenn der Winter zu mild ist - so viel Hilfe brauchen unsere Igel

Bis zum März halten Igel gewöhnlich Winterschlaf. Doch ist das Wetter sehr mild, kommen sie schon vorher aus ihrem Versteck. Das kann zu einem Problem für sie werden.

Von Anja Guse Aktualisiert: 18.01.2022, 19:43
In einem milden Winter
In einem milden Winter beenden manche Igel ihren Winterschlaf früher als gewohnt. Foto: Nabu/ C. Kuchem

Magdeburg - Nuff, nuff, nuff. Behutsam wackelt ein Igel durch einen Garten. Im Winter ein ungewöhliches, aber gar nicht mehr so seltenes Bild. Denn obwohl die Insektenfresser von Oktober bis März Winterschlaf halten, wachen einige von ihnen in dieser Zeit auf. Schuld daran sind die milden Temperaturen.

Problem dabei: Das kann an den Kräften des Igels zehren. Denn gerade im Winter ist das Nahrungsangebot für die Säugetiere klein.

Doch wie können wir Menschen den Igeln über den Winter helfen? Marcel Otte vom Naturschutzbund Nabu Sachsen-Anhalt in Magdeburg weiß Rat:

  • Bis zum Frühjahr sollte im Garten grundsätzlich nichts um- oder aufgeräumt werden. Auch Laubhaufen oder Kompost sollte nicht bewegt werden. Das könnte sonst den Igel stören.
  • Igel verlassen nur selten ihre Winterschlafplätze. Manchmal suchen sie sich eine neue Unterkunft. Das ist dann kein Problem. 
  • Wenn ein Igel doch mal seinen Schlafplatz dauerhaft verlässt, kann es sinnvoll sein, ihm Futter anzubieten. Genau wie im Herbst bieten sich Katzenfutter oder hartgekochte Eier an.
  • Nicht verfüttert werden sollten Dosenessen oder Speisereste. Auch Hundefutter ist nicht geeignet, da es für Igel meist zu kohlenhydratreich ist. Igel brauchen dagegen viel Eiweiß und Fett.
  • Nur in Ausnahmefällen sollten Igel aufgenommen werden, beispielsweise bei Verletzungen oder wenn das Tier stark geschwächt ist. In solchen Fällen sollte eine Igelstation oder auch ein Tierarzt in der Nähe kontaktiert und zurate gezogen werden. 

Achtung: In der Auswilderungsstation im Zoo Magdeburg werden keine Igel aufgenommen.