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Archäologie in der Börde Uralter Friedhof: Anordnung der Gräber in Mitteldeutschland einmalig

Im Landkreis Börde bei Altenweddingen ist ein rund 4.000 Jahre alter Friedhof ausgegraben worden. Bislang sind 13 Bestattungen in zwölf Gräbern entdeckt worden. Das Besondere an dem Fund ist laut Experten die Anordnung der Gräberreihen.

Von DUR 19.05.2025, 16:43
Die Ausgrabungsstelle auf der Baustelle, auf der die Gräber aus dem Übergang von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit gefunden wurden.
Die Ausgrabungsstelle auf der Baustelle, auf der die Gräber aus dem Übergang von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit gefunden wurden. Foto: Heiko Rebsch/dpa

Altenweddingen. - Archäologen haben bei Altenweddingen (Landkreis Börde) einen rund 4.000 Jahre alten Friedhof entdeckt. Die Grabungen laufen im Vorfeld des Netzausbaus der Gleichstromtrasse SuedOstLink.

„Erfasst wurden innerhalb des 18,5 Meter breiten Trassenkorridors drei Reihen mit insgesamt dreizehn Bestattungen in zwölf Gräbern“, sagte die Abteilungsleiterin Susanne Friederich vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt. 

Die Entdeckungen in der Börde machten die Archäologen an der künftigen Stromtrasse Südostlink.
Die Entdeckungen in der Börde machten die Archäologen an der künftigen Stromtrasse Südostlink.
Foto: Heiko Rebsch/dpa

„Zwei Reihen liegen dicht beieinander“, erläuterte sie. „Der Abstand zur dritten Reihe spiegelt sicherlich einen alten Weg wider. Eine vergleichbare Anordnung von Gräbern in verschiedenen Zeilen mit offensichtlichem Bezug zwischen den einzelnen Grabreihen wurde bislang in Mitteldeutschland nicht erfasst.“ 

Grabungen in der Börde: Zwei Steinkistengräber gefunden

Es ist die Zeit des Überganges von der Glockenbecherkultur zur Frühbronzezeit. Die Toten liegen angehockt auf der rechten Seite und schauen nach Osten. Es gibt zwei Steinkistengräber, zwei weitere waren mit einem umlaufenden Steinkranz gesichert und in einem Fall zeigen an den Ecken positionierte Steine eine Holzkonstruktion an. 

Ein Gefäß liegt bei Altenweddingen zwischen den Schädeln eines Erwachsenen und eines Kindes in einem Grab aus der Übergangszeit zwischen der Jungsteinzeit und der Bronzezeit.
Ein Gefäß liegt bei Altenweddingen zwischen den Schädeln eines Erwachsenen und eines Kindes in einem Grab aus der Übergangszeit zwischen der Jungsteinzeit und der Bronzezeit.
Foto: Heiko Rebsch/dpa

„Auffällig ist, dass Erwachsene und Kinder nebeneinander bestattet wurden“, sagte Grabungsleiter Till Martens. „Die Gräber befinden sich in unterschiedlichen Tiefen, zwischen 30 Zentimetern und 1,50 Meter. Möglicherweise wurden die Grabstellen zu unterschiedlichen Jahreszeiten ausgehoben, oder die Toten gehörten unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten an.“

Im Vorfeld des Baus der künftigen Stromtrasse SuedOstLink finden derzeit in Abstimmung mit dem Netzbetreiber „50Hertz“ archäologische Untersuchungen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt statt.