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Kriminalität 2023 bislang knapp 600 Falschgeldnoten in Thüringen entdeckt

Sie sind als „MovieMoney“ oder „Prop copy“ beschriftet: Derartige Banknotenreproduktionen sind eigentlich nicht für den Zahlungsverkehr bestimmt - tauchen aber inzwischen vermehrt in Thüringen auf.

Von dpa 18.09.2023, 06:52
Die Bundesbank präsentiert gefälschte Euro-Geldscheine.
Die Bundesbank präsentiert gefälschte Euro-Geldscheine. Boris Roessler/dpa

Erfurt - In Thüringen ist das Aufkommen an gefälschten Banknoten und Münzen im ersten Halbjahr spürbar gesunken. Von Januar bis Juni seien 597 Euro-Falschgeldnoten in einem Gesamtwert von 31 225 Euro sichergestellt worden, teilte das Landeskriminalamt (LKA) der Deutschen Presse-Agentur mit. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es noch 924 Blüten im Gesamtwert von 60.330 Euro. Am häufigsten seien 50-Euro-Scheine gefälscht worden, gefolgt von 20-Euro-Noten.

Auch weniger gefälschte Münzen sind laut LKA im ersten Halbjahr 2023 in Thüringen aus dem Zahlungsverkehr gezogen worden. Demnach wurden 171 Falschmünzen entdeckt. Im ersten Halbjahr 2022 waren es 415 Stück. Die meisten der gefälschten Scheine und Münzen wurden den Angaben nach in der Umgebung von Erfurt, Gera und Suhl sichergestellt.

In größerer Menge seien in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Freistaat sogenannte veränderte Banknotenabbildungen aufgetreten. Dabei handelt es sich um Reproduktionen echter Banknoten mit zusätzlichen textlichen oder bildlichen Veränderungen. Diese können mehr oder weniger auffällig sein. Diese Falschnoten weisen in der Regel aber keine Imitationen der Sicherheitsmerkmale auf.

Banknotenreproduktionen sind nach deutschem Recht dann Falschgeld, wenn sie mit echtem Geld verwechselt werden können und als echt in den Verkehr gebracht werden oder werden sollen. Im ersten Halbjahr waren laut LKA rund 440 der sichergestellten Blüten im Freistaat derartige Reproduktionen, die beisspielsweise als „MovieMoney“ oder „Prop copy“ beschriftet seien. Das entspricht den Angaben nach einem Anteil von 73,7 Prozent am Gesamtaufkommen der sichergestellten falschen Banknoten. Im gesamten Jahr 2022 waren es noch 43,7 Prozent.

Veränderte Banknotenabbildungen sind laut LKA kein neues Phänomen. Schon seit vielen Jahren gebe es verschiedene Arten dieser Noten - etwa Souvenirnoten mit kyrillischer Beschriftung, Hochzeitsgeld mit türkischer Beschriftung oder sogenanntes „Totengeld“ mit chinesischen Schriftzeichen. Sie sollen nach dem Willen des Herstellers nicht im Geld- oder Rechtsverkehr Verwendung finden.