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Lkw-Unfall A2 in Richtung Hannover mindestens bis Samstag gesperrt

Zwei Tote und kilometerlange Staus: Das ist die traurige Bilanz des schweren Lkw-Unfalls vom Dienstag auf der A2. Mehr als 200 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Noch immer ist nicht klar, wann die ausgebrannten Lkw geborgen werden können.

Von dpa 30.08.2023, 05:48
Helfer stehen an einer Unfallstelle.
Helfer stehen an einer Unfallstelle. Cevin Dettlaff/dpa-Zentralbild/dpa

Theeßen - Die A2 bei Theeßen (Landkreis Jerichower Land) bleibt nach dem schweren Lkw-Unfall mit zwei Toten noch bis mindestens Samstag in Richtung Hannover gesperrt. „Die Autobahn gleicht immer noch einem Trümmerfeld“, sagte Tino Möhring, Sprecher der Autobahn GmbH des Bundes am Mittwoch. Derzeit sei noch völlig unklar, wann die ausgebrannten Fahrzeuge von der A2 in Richtung Hannover geborgen werden könnten. Erst dann sei überhaupt eine Begutachtung der Schäden an der Autobahn möglich. Die Fahrtrichtung Berlin wurde wieder freigegeben. Der Verkehr konnte am Mittwochabend wieder rollen, teilte die Autobahngesellschaft mit.

Die Polizei konnte nach eigenen Angaben die Unfallaufnahme vor Ort am Mittwochnachmittag beenden. Die Ermittlungen liefen, Aussagen zur Unfallursache seien aber noch nicht möglich, so eine Sprecherin der Polizei. Auch die Identität der beiden ums Leben gekommenen Lkw-Fahrer sei noch nicht abschließend geklärt. Ein weiterer Lkw-Fahrer war leicht verletzt worden. Die anderen Unfallbeteiligten blieben unverletzt.

Am Dienstagmittag war ein Gefahrguttransporter nach ersten Erkenntnissen vor einer Baustelle in ein Stauende gefahren. Dabei hatte er nach Informationen der Polizei drei Lkw ineinandergeschoben. Anschließend sei ein fünfter Lastwagen, der Lachgasbehälter geladen hatte, in die Unfallstelle gefahren. Durch die Kollision habe sich rasch ein Brand entwickelt.

Auf einem Video von einem Augenzeugen ist zu sehen, dass es nach dem Unfall am Fahrbahnrand mehrere laute Explosionen kurz hintereinander gab; sowie Feuer und eine schwarze Rauchsäule. Umherfliegende Teile brannten teilweise. Autofahrer flohen von der Unglücksstelle. Eine Augenzeugin sagte: „Die Straße, die bebte. Es war wie ein Erdbeben. Und da haben wir nur gesagt "Renne nach hinten und bring dich in Sicherheit. Lass das Auto stehen."“

Die Feuerwehr war nach Angaben des Landkreises Jerichower Land mit mehr als 200 Einsatzkräften vor Ort. Die Kreisverwaltung hatte am Dienstag kurzfristig einen Krisenstab einberufen. Es gab auch eine amtliche Gefahrenmitteilung. Anwohner der angrenzenden Gemeinden waren gebeten worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Am Mittwoch war die Feuerwehr noch mit zehn Einsatzkräften an der Unfallstelle, wie der Landkreis mitteilte. Gefahrstoffexperten unternahmen weitere Messungen. Der Boden sollte genauer untersucht werden, sobald die Räumungsarbeiten dies zuließen, hieß es. Da Giftstoffe freigesetzt worden seien, sei zunächst ein Sperrkreis um die Unfallstelle erforderlich gewesen.

Auf einer Umleitungsstrecke, die nach dem Unfall eingerichtet wurde, war es am frühen Mittwochmorgen zu einem weiteren Unfall gekommen. Auf der Landstraße 52 zwischen Grabow und Theeßen seien zwei Laster zusammengestoßen, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Eines der Fahrzeuge habe einen Straßenbaum touchiert, sei daraufhin in den Gegenverkehr geraten und dort mit dem anderen Laster zusammengestoßen. Dabei sei ein Ast heruntergerissen und in die Frontscheibe geschleudert worden. Dieser habe den Lasterfahrer leicht verletzt, hieß es. Wegen des Unfalls wurde die Landstraße den Angaben zufolge zeitweise voll gesperrt.