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Gymnasium Quedlinburg Abiturienten führen „Paris 42“ auf: Zeitzeuge dabei

Von dpa 29.05.2023, 16:15

Quedlinburg - Schülerinnen und Schüler des GutsMuths Gymnasiums Quedlinburg haben sich mit dem Schicksal der Juden in Frankreich während der Nazi-Zeit befasst und ein Theaterstück geschrieben. Am Montag wurde „Paris 42“ im Großen Haus des Nordharzer Städtebundtheaters aufgeführt, wie Stadtsprecherin Sabine Bahß mitteilte. Im Publikum saß demnach auch der Zeitzeuge Bernard Nusbaum (84) mit seiner Frau. Das Stück erzähle seine Geschichte, hieß es.

Die Abiturienten hätten den Kontakt selbst aufgenommen und das Bühnenstück nach seinen Erzählungen erarbeitet, wie mitgeteilt wurde. Am Pfingstmontag sei es erst in französischer und anschließend in deutscher Sprache in der Unesco-Welterbestadt präsentiert worden. Im vergangenen Dezember war das Schulensemble in den Pariser Vorort Yerres gereist. Dreimal kam das Theaterstück dort auf Französisch auf die Bühne, sagte Bahß. Nusbaum, der in Yerres lebt, sei „zutiefst berührt“ gewesen und habe beschlossen, erstmals nach Deutschland zu reisen.

Das Theaterstück thematisiert die Ereignisse des 16. und 17. Juli 1942 in Paris und das Schicksal des damals vierjährigen Nusbaum. Fast 13 000 Juden wurden durch die französische Polizei verschleppt, Familien wurden in einer Radrennbahn festgehalten. Kurz darauf folgte die Deportation in das Konzentrationslager Auschwitz. Fast niemand überlebte - Ida Nusbaum und ihr kleiner Sohn Bernard konnten jedoch fliehen.

Das Theaterprojekt werde unter anderem durch die Landeszentrale für politische Bildung und der Stadt Quedlinburg unterstützt.