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Pfingsten Blick in Blockstuben: Fast 100 Umgebindehäuser öffnen

Urige Fachwerkhäuser prägen die Landschaft im Dreiländereck zwischen Polen, Tschechien und Deutschland. Kein Haus gleicht dabei dem anderen. Wie das architektonische Erbe bewahrt wird, lässt sich seit 2005 alljährlich Ende Mai erkunden.

Von dpa 28.05.2023, 08:57

Ebersbach-Neugersdorf (dpa/sn) – - Eine spezielle Fachwerkbauweise rückt am Sonntag (28. Mai) beim Tag des offenen Umgebindehauses in den Blickpunkt. Fast 100 Objekte sind zur Besichtigung geöffnet, die meisten davon in der Oberlausitz, teilte die Stiftung Umgebindehaus mit.

Auch in der Sächsischen Schweiz, im Vogtland sowie in Polen und Tschechien bekommen Besucher Einblick in teilweise bis zu 400 Jahre alte Häuser. Eigentümer und Bauherren informieren sowohl über gelungene Sanierungslösungen als auch über Möglichkeiten für modernes Wohnen und Arbeiten im Denkmal.

Nach Angaben von Arnd Matthes, der die Geschäftsstelle der Stiftung leitet, gibt es in Sachsen rund 6000 denkmalgeschützte Umgebindehäuser. Diese stehen vor allem in den Landkreisen Görlitz und Bautzen. Bei genauen Untersuchungen von Gebäuden seien immer wieder auch andernorts Baustrukturen entdeckt worden, die auf den besonderen Typ von Fachwerkhaus hindeuteten, etwa im Vogtland oder im Leipziger Raum.

Die Nachfrage nach sanierungsfähigen Umgebindehäusern sei ungebrochen groß. „Wir führen eine Warteliste mit Kaufinteressenten“, sagte Matthes. Über die stiftungseigene Plattform im Internet wechselten pro Jahr etwa 40 bis 50 Objekte den Besitzer. Derzeit werden zwölf Immobilien in dem Onlineportal angeboten. „Deutlich mehr Häuser stehen leer, von denen wir allerdings nichts oder kaum etwas wissen“, räumt Matthes ein. Nur schwer zu vermitteln seien die „Ladenhüter“ an Hauptstraßen.

Schätzungen besagen, dass in der Oberlausitz, der Sächsischen Schweiz, in Nordböhmen und Niederschlesien noch rund 19.000 Umgebindehäuser existieren. Eine Konstruktion aus Holzbögen, die Obergeschoss und Dach trägt, ist neben der Blockstube typisch für diese Bauten.

Es wird vermutet, dass einst die slawische Blockbauweise mit deutschem Fachwerkbau für das Bauprinzip verbunden wurde. Bewährte Naturbaustoffe wie Holz, Lehm, Stroh und Steine, mit denen die Häuser entstanden, liegen laut Stiftung heute mehr denn je ökologisch im Trend.