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GesundheitsversorgungBrandenburg und Berlin: Gute Ergebnisse im AOK-Pflegereport

Von dpa 19.09.2023, 11:54
Die Spinde der Mitarbeitenden in einem Krankenhaus.
Die Spinde der Mitarbeitenden in einem Krankenhaus. Friso Gentsch/dpa/Illustration

Potsdam/Berlin - Die pflegebedürftigen Menschen in der Region Berlin und Brandenburg werden nach den Ergebnissen des AOK-Pflegereports 2023 vergleichsweise gut betreut. Für den Report wurden unter anderem eine problematische Arzneimittelversorgung, fehlende Vorbeugung und vermeidbare Klinikaufenthalte untersucht, wie der Bundesverband der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) am Dienstag mitteilte.

Nach den Ergebnissen der Untersuchung lag der Anteil der Pflegebedürftigen mit Demenz, die eine Dauerverordnung mit Antipsychotika erhielten, in Berlin bei 4,8 Prozent und in Brandenburg bei 6,4 Prozent. Dagegen bekamen im Bundesdurchschnitt 9,45 Prozent der an Demenz Erkrankten diese Dauermedikation.

Auch bei der Vorbeugung ermittelte die AOK in der Region vergleichsweise gute Werte: In Berlin hatten nur 1,8 Prozent der dementen Pflegeheimbewohner wegen unzureichender Flüssigkeitszufuhr einen Krankenhausaufenthalt und in Brandenburg lag deren Anteil bei knapp 3,1 Prozent. Im Bundesdurchschnitt hatten 3,75 Prozent der Pflegeheimbewohner mit Demenz solch einen Krankenhaus-Aufenthalt. Nicht-medikamentöse Behandlungsformen sollten laut AOK bei herausforderndem Verhalten als erstes Mittel der Wahl gelten.

Als vermeidbare Krankenhaus-Aufenthalte wertet der Report Klinikeinweisungen in den letzten 30 Lebenstagen der Bewohner. Dabei liegt Berlin mit einem Anteil von 44,7 Prozent leicht über dem Bundesdurchschnitt von knapp 42 Prozent. Brandenburg liegt mit 36,5 Prozent deutlich darunter.

Der Report kommt zu dem Schluss, dass es bei der Versorgung spürbare regionale Qualitätsunterschiede gebe. Das zeige sich etwa an Problemen der Arzneimittelversorgung, fehlender Vorbeugung und vermeidbaren Klinikaufenthalten. Ausgewertet wurden für den Pflegereport 2023 den Angaben zufolge Abrechnungsdaten aller elf Pflege- und Krankenkassen der AOK von 2021. Einbezogen wurden damit Angaben zu 350.000 Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern über 60 Jahre.