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3. Liga Dynamo stolpert - Aue und Halle verpielen Führung

Kaum kämpfte sich Dynamo auf einen Aufstiegsplatz, schon kommt der Rückschlag. Bitter für Aue und Halle: eine zweimalige Führung reicht nicht für den Sieg. Zwickau geling später Sieg.

Von Frank Kastner, dpa 25.03.2023, 16:06
Aues Trainer Pavel Dotchev zeigt einen Wechsel an. en“)
Aues Trainer Pavel Dotchev zeigt einen Wechsel an. en“) Hendrik Schmidt/dpa/Archivbild

Leipzig -

Rückschlag für Dynamo: Die Mega-Serie ist im 13. Spiel gerissen. Das Team von Markus Anfang unterlag am Samstag in der 3. Fußball-Liga mit 1:2 (0:1) der abstiegsbedrohten SpVgg Bayreuth und musste die erste Niederlage seit dem 0:1 gegen Wehen Wiesbaden am 8. November 2022 hinnehmen. Die Gäste gingen durch ein Eigentor von Paul Will (37.) in Front. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Alexander Nollenberger (58.) auf 2:0. Der Anschlusstreffer der Dresdner durch Ahmet Arslans (86.) vor 25.527 Zuschauern kam zu spät, auch wenn der eingewechselte Jonas Oehmichen (90.+5) noch die Riesenchance zum Ausgleich hatte. Er scheiterte jedoch an Schlussmann Luca Petzold.

Anfang, der schon vor dem Spiel jegliche Aufstiegseuphorie bremsen wollte, nahm seine Spieler in Schutz: „Die Jungs sind enttäuscht genug, aber ich kann ihnen nicht vorwerfen, dass sie nicht alles dafür getan haben, das Spiel zu drehen. Ich glaube, heute ist auch viel gegen uns gelaufen. Wir machen das Eigentor, können in der ersten Halbzeit schon drei Tore schießen. Wir können in der zweiten Halbzeit vier, fünf Tore schießen. Aber wir machen sie nicht, und dann dürfen wir uns hinten raus auch nicht beschweren.“ Manuel Schäffler betonte beim TV-Sender MagentaSport: „Wir wollten es heute zu schön machen.“ Anfang fordert nun eine Reaktion von den Dresdnern, die von einem Aufstiegsplatz auf Rang fünf abgerutscht sind.

Aue schwächelt: Der FC Erzgebirge Aue hat das dritte Pflichtspiel hintereinander verloren. Besonders bitter: beim Drittliga-Schlusslicht SV Meppen reicht eine zweimalige Führung durch Sam Schreck (5.) und Omar Sijaric (65.) noch nicht einmal für einen Punkt. Denn dem Willen der Meppener hatten die Sachsen nur wenig entgegenzusetzen und kassierten eine 2:3 (1:1)-Niederlage. Meppen schaffte dank der Treffer von Tobias Kraulich (8.), Mirnes Pepic (78.) und Marvin Pourié (87.) unter Neu-Trainer Ernst Middendorp den ersten Sieg im vierten Spiel.

Aues Cheftrainer Pavel Dotchev machte den erneuten Rückschlag nach dem 1:3 gegen 1860 München und dem 0:3-Aus im Landespokal beim Chemnitzer FC an der mangelnden Fitness fest. „Man sieht schon, dass der Mannschaft bisschen die Frische fehlt oder die Mannschaft jetzt nicht frisch ist. Das ist absolut deutlich zu erkennen. Aber nichtsdestotrotz, man muss schon heute einen Punkt mitnehmen. Also auf jeden Fall. Wir haben eigentlich drei Tore bekommen, wo man eigentlich hundert Prozent verhindern könnte“, sagte der Bulgare. Marvin Stefaniak wollte die Niederlage an der Mentalität festmachen: „Wenn du zweimal in Führung gehst, musst du irgendwann mal kapieren, dass man das Spiel auf seine Seite ziehen kann. Und wenn du das nicht schaffst, dann ist es einfach. Lässt du dein Herz nicht auf dem Platz.“

Last-Minute-Sieg für Zwickau: Mit dem erlösenden Kopfball-Treffer von Robin Ziegele in der 89. Minute und dem Tor in der Nachspielzeit von Jan-Marc Schneider hat Drittliga-Schlusslicht FSV Zwickau einen Befreiungsschlag gelandet. Die enttäuschenden Westsachsen waren über 90 Minuten die schwächere Mannschaft, jubelten dann aber mit zwei späten Toren über den 2:0 (0:0)-Sieg über den FC Ingolstadt. Für Neu-Trainer Ronny Thielemann war es der erst zweite Sieg im sechsten Spiel. Für den FSV das erste Zu-Null-Spiel seit acht Partien.

„Zwischen der 50. und der 70. Minute hatte Ingolstadt richtig gute Chancen, da haben wir gewackelt. Aber danach haben wir mit den Wechseln etwas Entlastung gebracht und hatten hinten raus das Quäntchen Glück auf unserer Seite“, sagte Thielemann und ergänzte: „Da war einfach wichtig, dass die Jungs daran glauben, was wir in der Woche alles trainieren.“

Die Westsachsen begannen vor 4040 Zuschauern agil, hatten aber zu wenig Durchschlagskraft in der Offensive. So kam Ingolstadt nach gut einer halben Stunde besser ins Spiel. Doch auch die Schanzer waren am Ende zu harmlos vor dem FSV-Tor. Das rächte sich. Nach Ziegele traf der eingewechselte Jan-Marc Schneider in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 2:0. Nach dem Wechsel waren die Ingolstädter die bessere Mannschaft, doch FSV-Torhüter Johannes Brinkies verhinderte erst gegen den agilen Marcel Costly (54.) und dann gegen Pascal Testroet (60.). Der Stürmer hatte dann im Nachsetzen aus Nahdistanz erneut die Führung auf dem Fuß, nachdem Patrick Schmidt zuvor nur an die Latte köpfte. Doch Brinkies parierte mit einem Blitzreflex. Als Zwickau sich schon mit dem Punkt zufriedengab, gelang dann noch der späte Doppelpack.

Halles Heimschwäche: Trotz des sportlichen Aufschwungs dank Neu-Trainer Sreto Ristic, der weiterhin ungeschlagen ist, bleibt die Heimschwäche beim Halleschen FC. Die Saalestädter kamen am Freitag im Leuna-Chemie-Stadion trotz zweimaliger Führung gegen den MSV Duisburg nur zu einem 2:2 (1:1) und haben damit seit fast fünf Monaten daheim nicht mehr gewonnen. Der bislang letzte Erfolg gelang am 5. November 2022 beim 3:1 gegen Waldhof Mannheim.

„Ich finde es schade, dass wir uns nicht belohnt haben. Ich glaube, dass wir ein richtig gutes Spiel gemacht haben. Wir hatten die Überzeugung und den Mut in unserem Spiel“, sagte Ristic und ergänzte: „Es ist nun mal so, dass man für ein erfolgreiches Spiel auch gut verteidigen muss. Wir haben es zweimal nicht gut gemacht.“

Andor Bolyki (10.) und Sebastian Müller (58.) schossen die Hausherren zweimal in Front. Marvin Bakalorz (17.) und Marvin Ajani (60.) glichen zweimal für die Gäste aus, die vom ehemaligen HFC-Coach Torsten Ziegner betreut werden. In der Schlussphase retteten die Hausherren in Unterzahl das Remis über die Zeit. In der 84. Minute hatte Referee Michael Bacher HFC-Verteidiger Sören Reddemann nach einem Schubser vom Feld gestellt. Dazu zeigte er bei dem offenen Schlagabtausch vor 9012 Zuschauern sieben Gelbe Karten.