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Geschenke im Sack Ein paar Weihnachtsmänner und Engel fehlen noch

Fachkräftemangel im Weihnachtsgeschäft? Manche Agenturen für Weihnachtsmänner und Engel in Berlin und Brandenburg wünschen sich Zuwachs - andere kämpfen mit Vorurteilen.

Von dpa 27.11.2024, 04:00
Wer sich für den Job als Weihnachtsmann interessiert, muss neben einem Führerschein nur ein wenig Schauspieltalent mitbringen. (Archivbild)
Wer sich für den Job als Weihnachtsmann interessiert, muss neben einem Führerschein nur ein wenig Schauspieltalent mitbringen. (Archivbild) Fabian Sommer/dpa

Berlin/Hohen Neuendorf - Knapp vier Wochen vor Weihnachten werden noch immer Weihnachtsmänner in Berlin und Brandenburg gesucht. Den Wunsch nach einem Besuch vom Weihnachtsmann könne man daher nicht jeder Familie in Berlin und Brandenburg erfüllen, sagte Monika Kubau von der Berliner Weihnachtsmannzentrale der Nachrichtenagentur dpa.

40 Weihnachtsmänner stehen ihr aktuell zur Verfügung - 45 bis 50 wären besser, fügte sie hinzu. „Wir haben zwar einen festen Bestand, aber da dürften immer wieder auch mal Jüngere nachrücken.“ Auch neue Engel seien im Team immer gerne gesehen, sagte Kubau.

Dabei sei der Verdienst für die Darsteller nicht zu verachten. Zwischen 600 und 1.000 Euro sind demnach an Heiligabend drin. Wer sich für den Job interessiert, müsse neben einem Führerschein nur ein wenig Schauspieltalent mitbringen.

Gestiegene Kosten und Angst vor Krankheiten 

Auch Petra Henkert vom Weihnachtsbüro in Zeuthen im Landkreis Dahme-Spreewald würde sich über Zuwachs im Team der Weihnachtsmänner freuen. Sie bemerke aber auch: Die Nachfrage sei seit Corona nicht mehr so groß wie zuvor. Henkert sieht einen Grund dafür in den gestiegenen Preisen. Früher habe ein Besuch knapp 30 Euro gekostet, mittlerweile bezahle man 70 oder 80 Euro.

Auch das Risiko, dass der Weihnachtsmann neben Geschenken auch Krankheiten mitbringen könne und damit ältere oder kranke Menschen gefährde, wollten manche Familien nicht mehr eingehen, vermutete Henkert.

Engel kämpfen gegen Vorurteile 

Der auf gewerbliche Kunden spezialisierte Vermittler „Premium-Weihnachtsmann.de“ kämpft dagegen nach eigenen Angaben weder mit einer zu geringen Nachfrage noch mit dem Fachkräftemangel. Und das trotz hoher Ansprüche an die Männer in Rot. Denn Bart und Bauch des Weihnachtsmanns müssten echt sein, betont Geschäftsführer Oliver Adam. Es gebe einen „aufwendigen Recruiting-Prozess“. Details will er nicht verraten.

Angela Jehring versucht derweil, auch Engel als Gabenbringer zu etablieren. In ihrer Engel-Agentur in Schulzendorf im Landkreis Dahme-Spreewald sei die Nachfrage aber bisher gering. Wohl auch wegen mancher Vorurteile: „Ich habe neulich schon mit einer Mama telefoniert, die hatte Angst, dass der Engel den Geschenkesack nicht tragen kann“, erzählte Jehring.