Bernburg Fahnen mit Hakenkreuzen wegen Dreharbeiten zu sehen
Bernburg - Für einen Filmdreh waren in den vergangenen Wochen in Bernburg im Salzlandkreis Fahnen mit Hakenkreuz zu sehen - an einem Fahnenmast und auf dem Balkon des Rathauses. Nun beschäftigt sich die Polizei mit Film- und Fotoaufnahmen davon, die unter anderem in sozialen Netzwerken verbreitet wurden - verbotenerweise.
Der Polizeiliche Staatsschutz ermittle in einigen Fällen, bei den diese Aufnahmen vom Rathaus weiterverbreitet wurden, teilte das Polizeirevier Salzlandkreis am Dienstag mit. Es wies zudem eindringlich darauf hin, diese oder ähnliche Fotos oder Videos nicht in den sozialen Medien weiterzuleiten, da bei Bekanntwerden ein Strafverfahren folge. Das Hakenkreuz, das bekannteste Symbol des Nationalsozialismus, ist in Deutschland in allen Varianten strafbar.
Die Fahnen seien für Dreharbeiten eines Dokudramas des ZDF über das Leben der 101 Jahre alten Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer aufgehängt worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. Der Drehort sei abgesperrt gewesen, zudem sei dort ein Hinweis zu sehen gewesen, keine Foto- oder Videoaufnahmen anzufertigen. Nach Angaben der Polizei hat sich jedoch mindestens ein bislang unbekannter Mensch darüber hinweggesetzt und die Inhalte unter anderem über soziale Netzwerke verbreitet. Die Ermittlungen laufen.
Die Reihe mit dem Arbeitstitel „Ich bin! Margot Friedländer.“ zeichnet nach Angaben der Produktionsfirma die Geschichte der Holocaust-Überlebenden nach. Die Erinnerung der 1921 geborenen Berlinerin sollen dabei den Leitfaden bilden. Die Ausstrahlung ist für den 9. November dieses Jahres geplant. Es ist der 85. Jahrestag der Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938. Die Dreharbeiten für das Dokudrama wurden nach Angaben der Produktionsfirma am 11. Juli beendet.