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Fußball Getrübte Festtagsstimmung: Randale vor Poldis Abschiedsgala

Das hatte sich Lukas Podolski sicher anders vorgestellt. So unbeschwert wie geplant ging es bei der Kölner-Abschiedsgala des einstigen Weltmeisters nicht zu. Die Polizei war in der City gefordert.

Von Heinz Büse und Petra Albers, dpa Aktualisiert: 10.10.2024, 22:34
Ein letztes Mal im FC-Trikot: Lukas Podolski.
Ein letztes Mal im FC-Trikot: Lukas Podolski. Federico Gambarini/dpa

Köln - Festtagsstimmung im Stadion, Jagdszenen in der City - überschattet von einer folgenschweren Auseinandersetzung zwischen Fangruppen ist Lukas Podoloski zum letzten Mal im Stadion seines Herzensclubs 1. FC Köln aufgelaufen. Bevor der in der Domstadt als Kultfigur verehrte 39-Jährige im kommenden Sommer voraussichtlich seine Profi-Karriere beendet, feierte er an seiner einstigen Wirkungsstätte nochmals eine Fußball-Gala mit geballter Prominenz. 

Getrübt wurde die Festtagsstimmung jedoch von Jagdszenen in der Fußgängerzone, bei der ein 32 Jahre alter polnischer Fan mit einem Messerstich lebensgefährlich verletzt wurde. Nach ersten Erkenntnissen seien die Gäste aus Polen auf dem Weg ins Stadion aus noch ungeklärten Gründen mit einer anderen Gruppe junger Männer aneinandergeraten. Ein mutmaßlicher Tatbeteiligter sei festgenommen worden, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Der 17-Jährige habe Blut an seiner Kleidung gehabt. Nach dem Täter werde gefahndet. 

Zudem seien Polizisten von einer anderen Gruppe polnischer Fans angegriffen worden. Dabei wurden neun Einsatzkräfte vorwiegend durch Flaschenwürfe verletzt.  

Zahlreiche Weltmeister dabei 

Die Randale in der Stadt passte nicht zur guten Stimmung im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Stadion. In der Partie traten zahlreiche Weltmeister von 2014, ehemalige Mitspieler aus Podolskis Kölner Zeiten, aktuelle FC-Profis sowie Teamkollegen seines derzeitigen Vereins Gornik Zabrze gegeneinander an. Der Star des Abends führte eine eigens zusammengestellte Elf mit Manuel Neuer, Per Mertesacker, Benedikt Höwedes, Roman Weidenfeller, Ron-Robert Zieler, Matthias Ginter und Erik Durm an. Beim Gegner liefen FC-Legenden wie Matthias Scherz, Lukas Sinkiewicz, Marcel Risse, Simon Terodde und Patrick Helmes auf. 

Das prominenteste Gesicht an der Seitenlinie war Jogi Löw. „Poldi war schon einer der besten Stürmer, die wir hatten in Deutschland. Und einer der beliebtesten aller Zeiten“, schwärmte der einstige Bundestrainer beim TV-Sender ProSieben. 

Passend zur langjährigen Rückennummer des Angreifers stand das sogenannte Danke-Spiel unter dem Motto „Unsere 10 kehrt heim“. Gleich in der 4. Minute bestätigte Podolski seinen Ruf als schussgewaltiger Linksfuß und traf mit einem satten Kracher ins Tor. Kurz nachdem er zur zweiten Halbzeit das Team gewechselt hatte, verwandelte er im FC-Trikot einen Elfmeter. 

Zu seiner Auswechslung um 22.10 Uhr wurde die Partie minutenlang unterbrochen und Podolski mit heimischem Liedgut gefeiert. Zudem überzeugte er als Vorsänger für die Südtribüne.  

Podolski erwägt Engagement beim FC 

Für die Kölner bestritt Podolski von 2003 bis 2006 sowie von 2009 bis 2012 insgesamt 181 Spiele und erzielte 86 Treffer. Darüber hinaus lief er unter anderem für den FC Bayern, den FC Arsenal und Galatasaray Istanbul auf.  

Nicht auszuschließen, dass Podolski nach seiner aktiven Karriere in anderer Funktion zum FC zurückkehrt. Die Idee, das Potenzial der FC-Legende im Verein zu nutzen, gibt es schon seit Jahren. Der bei der Organisation des Abschiedsspiels intensivierte Kontakt zwischen der Vereinsspitze und dem Routinier könnte den Prozess beschleunigen. 

Podolski denkt nach eigenem Bekunden über ein Engagement bei den Kölnern nach. „Wir befinden uns in guten und konstruktiven Gesprächen, wie ich mich auch nach meiner aktiven Karriere beim FC einbringen könnte“, wurde er bereits einen Tag vor der Partie auf der FC-Homepage zitiert.