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Schutzimpfung Grippe-Impfquote in Thüringen weiter gesunken

Die Zeiten, in denen Thüringer höhere Impfquoten bei der Grippeschutzimpfung als andere Bundesländer haben, scheinen vorbei. Die Beteiligung ist niedriger als vor der Corona-Pandemie.

Von dpa 04.12.2024, 15:19
Die Bereitschaft zur Grippeschutzimpfung sinkt in Thüringen nach Angaben von Krankenkassen weiter (Symbolfoto).
Die Bereitschaft zur Grippeschutzimpfung sinkt in Thüringen nach Angaben von Krankenkassen weiter (Symbolfoto). Jens Kalaene/dpa

Erfurt - Die Bereitschaft zur Grippeschutzimpfung nimmt in Thüringen nach Angaben von Krankenkassen weiter ab. Allein bei der AOK Plus, größte gesetzliche Kasse im Freistaat, sank die Impfquote im vergangenen Jahr auf 17,2 Prozent, wie die Kasse auf Anfrage mitteilte. Insgesamt hätten sich 2023 rund 180.300 AOK-Versicherte in Arztpraxen gegen Virusgrippe impfen lassen.

2022 waren es rund 196.000, was einer Quote von 18,7 entsprach. Impfungen bei Betriebsärzten sind in diesen Zahlen nicht erfasst. 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, hatte die Impfquote bei AOK-Versicherten nach früheren Angaben der Kasse noch bei 22,2 Prozent gelegen.

Die AOK Plus hat in Thüringen rund eine Million Versicherte, das ist die Hälfte der Bevölkerung. Auch andere Krankenkassen beobachten eine Abwärtstendenz bei der Grippeschutzimpfung seit dem Ende der Corona-Pandemie. Beim Krankenkassenverband VdEK, zu dem große bundesweite Kassen wie Techniker Krankenkasse (TK), Barmer und DAK gehören, ging die Grippe-Impfquote von 25,4 Prozent im Jahr 2022 auf 23,8 Prozent im vergangenen Jahr zurück. 

Auch Ältere lassen sich weniger impfen

Der Rückgang betrifft auch die Altersgruppe der über 60-Jährigen, bei der die Beteiligung in der Regel deutlich höher ist als bei Jüngeren. Menschen über 60 Jahren wird die Schutzimpfung von der Ständigen Impfkommission (Stiko) ebenso wie chronisch Kranken und medizinischem Personal empfohlen.

Bei den VdEK-Mitgliedskassen mit rund 500.000 Versicherten in Thüringen haben sich 2023 rund 44 Prozent der Versicherten über 60 gegen Grippe impfen lassen. 2022 waren es 46,6 Prozent, 2021 noch 49,6 Prozent. TK-Landeschef Guido Dressel wies darauf hin, dass eine Grippe bei älteren Menschen oft schwerer verläuft und häufiger zu Komplikationen wie Lungenentzündung führt. 

Die Impfung könne zwar keinen hundertprozentigen Schutz gewährleisten. Allerdings verlaufe eine Virusgrippe bei geimpften Personen in der Regel milder als bei Ungeimpften. In der zurückliegenden Grippesaison waren in Thüringen nach früheren Angaben des Gesundheitsministeriums 30 Grippetote gezählt worden.