Ausstellung Klima-Expedition in Arktis: Ausstellung über „Polarstern“
Der Klimawandel bringt das Eis am Nordpol zum Schmelzen. Was bedeutet das für die Menschen? Und wie genau messen Forscher die Veränderungen des arktischen Klimas? Das zeigt eine neue Ausstellung in Berlin.
Berlin - Mitten in Berlin können Museumsbesucher sich ab Donnerstag auf Forschungsreise in die Arktis begeben. Die Sonderausstellung „Dünnes Eis“ im Deutschen Technikmuseum beschäftigt sich mit der Mosaic-Expedition des deutschen Eisbrechers „Polarstern“ und gibt Einblick in die Arbeit der Forscherinnen und Forscher. Ein Jahr lang trieb das Schiff zwischen 2019 und 2020 durch das Nordpolarmeer, während Wissenschaftler aus vielen Ländern die Auswirkungen des Klimawandels erforschten.
„Die Arktis ist der Bereich unseres Planeten, der sich schneller erwärmt als jeder andere Bereich. Die Erwärmung ist hier etwa vier mal schneller als im Rest der Welt“, sagte Markus Rex, Klimaforscher am Alfred-Wegener-Institut (AWI) und Expeditionsleiter, am Dienstag bei einem Presserundgang durch die Ausstellung. Das AWI und das Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung wirkten an der Ausstellung mit.
Eine „wirklich faszinierende Landschaft“ sei dabei zu verschwinden, sagte Rex. Das Meereis ist ihm zufolge heutzutage schon im Sommer nur noch etwa halb so weit ausgedehnt, wie es das vor Jahrzehnten war. Die Dicke des Eises sei um die Hälfte geschrumpft.
Ein zentrales Anliegen der Ausstellung ist es daher, nicht nur die Abenteuerlust der Besucherinnen und Besucher zu wecken, sondern auch über den Klimawandel zu informieren. Dabei richtet sich „Dünnes Eis“ speziell an Schulklassen und Familien. Sie können sich über das Leben an Bord informieren und eine selbstgebaute Hütte betreten, die dem Eisbärenwacht-Team der „Polarstern“ Schutz gegen Kälte und Wind bot.
Mit einem Forschungstagebuch können die Kinder in die Rolle eines Forschers schlüpfen, Rätsel lösen und Wissen über den Klimawandel sammeln. In der Ausstellung finden sich auch originale Hilfsmittel der Mosaic-Expedition. Dazu gehören zum Beispiel ein Tauchroboter und ein großer orangener Messballon, der am Nordpol in mehreren hundert Metern Höhe über der Eisscholle schwebte.