1. SAO
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Auftakt: Neustart für Baumblütenfest: Ruhiger Einsatz für Polizei

Auftakt Neustart für Baumblütenfest: Ruhiger Einsatz für Polizei

Comeback für das Baumblütenfest in Werder: Zum Neustart nach drei Jahren Pause wollen die Organisatoren weg von zu viel Partyrummel. Geplant ist ein kleineres Fest mit mehr Kultur und Tradition. Der Auftakt lockte bei Frühlingswetter viele Menschen an.

Von dpa Aktualisiert: 23.04.2023, 18:03
Werders Bürgermeisterin Manuela Saß (l) sitzt zusammen mit der neuen Baumblütenkönigin Doreen Vogler beim Festumzug des Baumblütenfestes Werder in einem Auto.
Werders Bürgermeisterin Manuela Saß (l) sitzt zusammen mit der neuen Baumblütenkönigin Doreen Vogler beim Festumzug des Baumblütenfestes Werder in einem Auto. Michael Bahlo/dpa

Werder an der Havel - Das Baumblütenfest in Werder an der Havel hat nach drei Jahren Pause mit großem Besucherinteresse begonnen. Den Auftakt machte am Samstagnachmittag ein Umzug mit geschmückten Festwagen. Menschentrauben bewegten sich bei sonnigem Frühlingswetter in Richtung der Altstadt, die teils auf einer Insel liegt. Am Sonntag spielte das Wetter dann nicht ganz so gut mit.

Die Polizei sprach am Samstag von einem „erhöhten Besucheraufkommen“. Die Züge seien sehr gut ausgelastet gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei in Potsdam. Am Sonntag sei weniger los gewesen als am Tag zuvor, sagte der Sprecher der Polizeidirektion West, Simon Harre. Seine Bilanz des ersten Festwochenendes: „Es war insgesamt ein ruhiger Polizeieinsatz.“ Bislang habe es Strafanzeigen „im unteren zweistelligen Bereich“ gegeben. Das Auftakt-Wochenende sei auch ruhiger gewesen als in vorherigen Jahren.

Das Baumblütenfest in der Kleinstadt Werder vor den Toren Potsdams hat eine lange Tradition. Doch diesmal soll die zehntägige Veranstaltung eine Neuausrichtung erfahren: Anders als in den Vorjahren, als es einen großen Rummelplatz und viele Bühnen, Alkoholexzesse und Gewalttaten gab, soll es nun kleiner und ruhiger zugehen.

Die Kleinstadt Werder mit ihren rund 27.000 Einwohnern will mehr Kultur und Traditionelles aufleben lassen. Die Besucher sollen in den Gärten mit Freunden unter blühenden Bäumen sitzen und Obstwein trinken. Die Plantagen seien voll, sagte der Erste Beigeordnete der Stadt, Christian Große, zum Auftakt des Festes am Samstag. Besucher nutzten die Blüten-Rundfahrten, andere Gäste schlenderten durch die Stadt.

Besuchererwartungen nannte die Stadt nicht. In den vergangenen Jahren hatte das Fest mehrere Hunderttausend Menschen angezogen. Es war jedoch wegen Alkoholexzessen und Gewalttaten in die Schlagzeilen geraten. Ob das neue Konzept aufgeht, werden die Organisatoren voraussichtlich erst am Ende des Baumblütenfestes einschätzen können. Zum Abschluss am 1. Mai ist auch ein Feuerwerk geplant.

Seit 1879 laden Obstbauern in Werder die Besucher ein, sich auf ihren Plantagen umzusehen und die Blüte von Apfel- oder Kirschbäumen und Beerensträuchern zu feiern.