Gesellschaft Nonnemacher: Rassismus-Reaktion ist viel zu oft Schweigen

Potsdam - Brandenburgs Integrationsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat dazu aufgerufen, sich klar gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu wenden. Rassismus trete nicht immer offen zutage, häufig komme er unterschwellig und subtil daher, erklärte die Ministerin am Sonntag zum Internationalen Tag gegen Rassismus am kommenden Dienstag (21.3.). „Die Reaktion ist viel zu oft Schweigen.“
Es müsse sich immer wieder neu eingemischt werden, denn eine funktionierende Demokratie sei kein Selbstläufer, so Nonnemacher. „Vielfalt und vielfältige Lebensentwürfe haben ihren festen Platz in Brandenburg.“ Hass und Gewalt dürfen sich in der Gesellschaft nicht breitmachen, betonte die Integrationsministerin.
Nach Angaben des Innenministeriums stieg die Zahl rassistisch motivierter Straftaten in Brandenburg im vergangenen Jahr deutlich. Sie lag höher als noch vor der Corona-Pandemie. Die Straftaten gegen Geflüchtete und gegen Flüchtlingseinrichtungen nahmen im Vergleich zum Vorjahr zu - davor lagen sie allerdings deutlich höher. Die Polizei zählte demnach im vergangenen Jahr 298 rassistisch motivierte Straftaten. Im Jahr 2021 registrierte die Polizei 208 solcher Taten.
Der internationale Tag gegen Rassismus führt auf das „Massaker von Sharpeville“ im Jahr 1960 zurück, bei dem 69 Demonstrierende im südafrikanischen Sharpeville erschossen wurden, die gegen die Diskriminierung aufgrund ihrer Hautfarbe protestierten. Am 21. März 1966 riefen die Vereinten Nationen den internationalen Gedenktag aus.