Modellprojekt Plattenbau in Aschersleben energieautark saniert
Aschersleben - Wo im vergangenen Jahr noch ein fünfstöckiger Plattenbau stand, ist in Aschersleben jetzt ein europaweit einmaliges Sanierungsprojekt entstanden. Seit Anfang Mai wohnten offiziell die ersten Mieter in dem energieautarken Plattenbau, sagte Nadine Tyka-Koggel, Sprecherin der Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft (AGW), der Deutschen Presse-Agentur. Statt brauner Betonplatten sind an drei der vier Fassaden und auf dem Dach Solarpanels angebracht. Rund 60 Prozent des benötigten Stroms werde durch die Photovoltaikmodule generiert. Damit gelte das Gebäude als energieautark. Hinzu kämen Infrarotheizungen an den Decken der Wohnungen.
„Die Substanz des Gebäudes war noch so gut, dass wir es nicht abreißen wollten“, sagte Tyka-Koggel. Man brauche in einer schrumpfenden Region wie Aschersleben aber nicht mehr die großen Wohnblöcke. Daher sei das Gebäude von 60 auf 22 Wohneinheiten und von fünf Stockwerken auf drei verkleinert worden. Auch bei der Miete probiert die Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft Neues aus: Statt Kalt- und Warmmiete zahlen die Mieter nach AGW-Angaben eine sogenannte Inklusivmiete von 11,50 Euro pro Quadratmeter. Darin seien alle Kosten wie Miete, Strom, Wasser und Heizung enthalten. In den kommenden Jahren sollen auch zwei weitere Plattenbau-Blöcke im Umfeld entsprechend umgebaut werden.